Graetz Potpourri 528D Ansteuerung EM80

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petermueller62

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Hersteller: Graetz
Typenbezeichnung: Potpourri
Chassi: 528D

Vorhandene Messgeräte: Digital oder Analogvoltmeter
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Grundwissen mit Reparaturerfahrung bei TV / HIFI / Video ...

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo allerseits! Repariere und restauriere gerade einen alten Graetz. Hatte nach 30 Jahren Dachboden keine große Lust sich mit mir zu unterhalten.Netzelkos erneuert Habe ihn mit Trenntrafo langsam aufgeweckt und nach tauschen von etlichen Teerkondensatoren und einem hochohmigen Wiederstand läuft das Phono Großsuper wieder mit guter Empfangsstärke auf allen Wellenbereichen. Nur die EM80 will nicht anzeigen.Bei Empfangsstarken Sendern lagen am Steuergitter nur- 0,8 Volt an und nach Tausch der EABC80 schon -2,4 Volt.Habe Steuergitter an EM abgehängt und negative regelbare Spannung von Netzteil draufgehängt. EM80 leuchtet ganz ordentlich bei ca -12 VOlt.
Frage? Welche Komponenten an oder um die EABC 80 könnten dafür verantwortlich sein, das die negative Steuerspannung bei starken Sendern nur 2,4 Volt beträgt? Schaltplan bekomme ich morgen . Wäre es sinnvoll alle Teerkondensatoren zu wechseln? Habe einige von den Burschen ausgelötet und gemessen (kapazitätsmeßgerät) Werte in Ordnung, aber Isolationswiederstand? Gruß Peter
 
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Bertl100

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Hallo!
ich nehme an, du redest vom UKW-Empfang, oder?

Du solltest als erstes mal überprüfen, ob die Empfangsleistung wirklich gut ist. Dazu stellst du einen starken sender ein, und mißt die spannung am sogenannten Ratio-Elko.
Dieser ist direkt an der EABC80 zu finden.
Er hat meist so 5µF.

An diesem solltest du bei starkem sender eine spannung von ca. 25 - 35V negativ gegen masse messen.
diese spannung wird im prinzip über ein paar widerstände an das steuergitter der EM80 zur anzeige gegeben.
falls die ratio-spannung ok ist, könnten noch widerstände oder ein weiterer papierkondensator auf diesem pfad ursache sein.

falls die ratio spannung deutlich zu klein ist ... wird's komplizierter!

alle papierkondensatoren zu wechseln ist technisch gesehen sicher sinnvoll!
es gibt halt leute, die lieber den originalzustand haben, und dann die alten papierkondensatoren aushöhlen und mit neuen füllen!

meine daumenformel: als maß kannst du mal die spannung am g1 der Endröhre messen (EL84).
liegt diese über 0.5 - 1V mit altem papier-koppel-C, dann am besten ALLE Cs im Gerät wechseln. liegt sie darunter kann man evtl. die meisten erst mal drin lassen. den vor dem g1 der EL84 aber auf alle fälle wechseln!!

Gruß
Bernhard
 
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petermueller62

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Hallo Bernhard Dankeschön für deine schnelle und aussagefähige Mithilfe zur Reparatur meines Radios. Werde deine Ratschläge befolgen (Schaltplan habe ich bekommen)Werde mich sobald ich näheres weiß wieder melden.

Dankeschön und Gruß Peter
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

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Hallo,

messe mal die Anoden- und Gitterspannungen aller Röhren im Empfangsteil (die im UKW-Teil kannst Du weglassen, denn dann wäre kein bzw. nur extrem schwacher Empfang da). Wenn sich dort grobe Abweichungen zu den Angaben im Schaltplan ergeben, hast Du schon einen Hinweis auf einen Fehler.

Es ist sehr hilfreich, einen Satz passende Ersatzröhren (oder ein gutes Röhrenprüfgerät) zur Verfügung zu haben. Da die Röhren nur gesteckt sind, ist dann eine defekte sehr leicht gefunden.

Ist der Ratio-Elko in Ordnung? Kein Feinschluss und Kapität ok? Bei manchen Geräten ist dieser auch für die Regelspannungs-Siebung auf AM zuständig.

Ansonsten kann es sein, dass das Gerät komplett abgeglichen werden muss. Bei vielen Geräten ist das im Schaltplan bzw. auf der Rückseite davon beschrieben, diese Beschreibung bezieht sich aber fast immer auf die Verwendung eines Prüfsenders (Signalgenerators). Ohne diesen klappt der Abgleich ohne entsprechende Erfahrung möglicherweise nicht. Außderdem sind bei vielen Geräten die (aus zerbrechlichem Ferrit bestehenden!) Spulenkerne mit Lack, Wachs o.ä. festgelegt oder einfach festgegammelt, so dass man sie beim Versuch, sie (vor allem mit nicht passendem Werkzeug) zu drehen, leicht zerbricht.

Gruß, Lutz
 
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petermueller62

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Hallo Allerseits Hatte noch nicht viel Zeit mich dem Gerät zu widmen,habe Ratiospannung am besagten Elko5 µF gemessen,die liegt bei gutem Sender auf UKW bei minus 3,2 Volt,also voll daneben.Elko getauscht,(alter gemessen 5,2µF) ebenso 3,2 Volt. Die Messung am Gitter Endstufe 1,2Volt. Koppelkondensator getauscht (meßtechnisch ok aber doch leicht böse). Anschliesende verblüffende Messung ergab 0.1 Volt. Werde die anderen Koppelkondensatoren auch alle erneuern.Ob damit das Problem der fehlerhaften Ratiospannung beseitigt ist kann ich noch nicht beurteilen.

Danke für eure bisherige Mithilfe Gruß Peter
 
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Bertl100

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hallo peter,

ja gut so! am besten alle wechseln! 0.1V ist der richtige wert am gitter der endröhre!!

nun, nur 3,2V am ratio-elko bedeuten wie schon erwähnt, daß du noch ein problem im empfangsteil hast.

wie lutz schon beschrieben hat, wäre es jetzt am einfachsten, mal testweise alle röhren im empfangsteil zu wechseln. kleiner hinweis: die EF89 ist zu 99.99% nicht kaputt. wenn dann die ECH81 oder ECC85.
fast noch wahrscheinlicher ist aber ein defekter abblock-C im ZF-teil, der eine spannung auf masse kurzschließt.

also: mal die die anoden und g2 spannungen der EF89 und ECH81 (Heptodenteil) messen.
ECH81: g2: pin1; aH: pin6
EF89: g2: pin8; a: pin7.

anoden sollte so bei 220 - 230 V liegen.
schirmgitter (g2) in der größenordnung von 40 - 80V.


Gruß
Bernhard


[/quote]
 
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petermueller62

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Hallo ihr Fachmänner Habe alle !!! Teerkondensatoren gewechselt bis auf die am Ausgangsübertrager.Anodenspannungen und G2 Spannungen fast mit Schaltplan Identisch ( wenige VOLT abweichung)Anode ECH81 210 Volt, EF89 204VOLT, EABC80 87 Volt. Schirmgitterspannung ECH81 75 VOLT, EF89 69 VOLT. Habe Kondensatoren ERO MKC 400 Volt Gleichstrom und WIma FKP verwendet (kann man die verwenden?)und nach jedem wechsel Gerät ausprobiert und Ratiospannung gemessen . Bis zum Schluß keine Änderung. Ratiospannung bei gutem Sender max.-3Volt. Röhren von in Betrieb befindlichen Gerät ausgetauscht ohne Änderung.Komischerweise ist jetzt die Ratiospannung bei Mittel und Langwelle egal ob Sender oder keiner immer -0.5 Volt. Vorher etwa wie UKW ) Habe Gerät ins Erdgeschoß getragen (Hobbyraum ist im Keller), da beträgt die Ratiospannung beim besten Sender auf UKW -15 Volt, Mittelwelle und Langwelle unverändert -0.5 Volt.Wiederstände alle nachgemessen, die fragwürdigen einseitig ausgelötet und gemessen, keinen bösen gefunden. Wie kann ich dem Fehler am besten auf die SCHLICHE KOMMEN? Wie ist das mit dem abblock- C im ZF.
Grüße Peter


Grüße Peter
 
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petermueller62

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Hallo, muß mich berichtigen.Bei MW und LW habe ich Strippe am Ratioelko hängen lassen beim messen,darum nur -0,5 Volt. Richtig gemessen am Steuersteg EM80 bei MW und LW bei starken Sendern minus 5-6 Volt. Ist die zu niedrige Ratiospannung bei UKW eine Sache der Abstimmung (Im UKW kästchen und an den Filtern bzw. an den Drehkondensatoren wurde garantiert nichts verstellt (sichtkontrolle bzw.wachs oder Farbtupfer vorhanden) oder könnte da doch noch ein Kondensator die Ursache sein?Bleibe dem Radio gegenüber hartnäckig,denn ohne das funktionierende magische Auge ist es halt blos ein halbes Radio.Und schließlich lernt man ja nur dazu,was bei einer anderen Radiorestauration nur von Nutzen sein kann.

Grüße Peter
 
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Bertl100

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Hallo Peter!
ich sehe schon, du kommst gut weiter!

der ratio-elko ist bei MW/LW nicht in verwendung, daher liegt dann nur die sog. anlaufspannung der dioden der EABC80 an ihm an.

also die spannung sind - wie du schon gesagt hast - alle offenbar in ordnung!
bis auf die am ratio-elko bei UKW:
-5.6V ist entschieden zu wenig.

das beste wäre jetzt tatsächlich, wie Lutz schon angeregt hat, mal die Röhren probehalber auszutauschen - falls eben vorhanden!

wie ist denn die empfangsleistung auf MW/LW? schlägt dort das EM80 aus?

Gruß
Bernhard
 
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petermueller62

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Hallo Bertl

Habe Röhren schon von einem Gerät drinnen,wo das magische Auge einwandfrei funktioniert,bzw Röhren von Pottpouri funktionieren im anderen Radio auch einwandfrei (magisches Auge zeigt bei guten Sendern vollen Ausschlag) Können wir die Röhren also ausschließen. Habe Voltmeter am Ratioelko hängen und probeweise die Kerne für UKW versucht mit Abgleichstift zu verdrehen (vorher mit Fön leicht erwärmt wegen dem Wachs). Beim geringsten verdrehen wurde Ratiospannung kleiner,habe alte Stellung(größtmöglicheRatiospannung) belassen. Bei MW zeigt EM 80 bei starken Sendern (am Steuersteg minus 10 Volt) ganz ordentlich an.Sie leuchtet nicht mehr so Intensiv, da wohl die Leuchtschicht verbraucht ist. Habe den russischen Ersatztyp 6E1P bestellt bzw. wenn der Fehler gefunden ist will ich die EM80 mit der im Internet beschriebenen Kaskadenschaltung zur Helligkeitsverbesserung ausprobieren.
PS. Wie schon erwähnt beträgt die Ratiospannung auf UKW beim stärksten Sender im Erdgeschoß(minus 5.3 VOLT im Hobbykeller) minus 15 VOlt.
Habe auch nur alle Teerkondensatoren getauscht und die nicht Teerkondensatoren belassen.
Danke für Eure bisherige Mithilfe Gruß Peter
 
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Bertl100

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hallo peter!

aha, jetzt sind wir schon bei 15V!
trotzdem ist das noch zu wenig, aber das EM80 müßte da schon spürbar ausschlagen!

ja. was kommt jetzt noch in frage:

- wackelkontakt am tastensatz: im wesentlich der umschalter der das g1 der ECH81 von AM auf FM umschaltet (in der UKW taste). hörst du beim ganz durchdrücken der UKW taste einen knacksen?
- röhrenfassungen: knacksen beim wackeln an den röhren?
- abgleichproblem: s. unten
- was "eingemachtes", komplizierteres!

du hast ja schon mit dem abgleichen begonnen. das erwärmen vor dem drehen ist der richtige weg.
wenn du dir das zutraust, kannst du mal an allen für FM zuständigen kernen (findest du die alle?) im ZF teil probehalber drehen. vorher merken, wie der kern stand.
wichtig: dabei sollten kreise beim drehen reagieren. falls einer nicht, liegt hier das problem. falls einer sicher neben dem maximum steht, dann auf maximum nachgleichen.
zum abgleichen, kein zu starkes signal einspeisen (ca. 6V am ratio-elko sind optimal), sonst geht der ZF verstärker allmählich in die begrenzung, und der einfluß beim abgleichen wird weniger an der ratio-spannung sichtbar.
die volle begrenzung wird etwa bei 25 - 35V ratio-spannung erreicht. das sollte beim ortssender leicht geschafft werden.

du hast im ratiofilter den ratio-kreis und einen "normalen" kreis. dann nochmal zwei kreise zw. ECH 81 und EF89. weitere zwei kreise befinden sich zwischen ECC85 und EF89. diese liegen höchstwahrscheinlich im tuner.
hast du schon an allen kernen/kreisen gedreht?

auch ein heißer kandidat ist der zwischenkreis im tuner. findest du den?

Gruß
Bernhard
 
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Bertl100

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PS: (hat mit dem empfang nix zu tun) welche Cs am ausgangsübertrager hast du belassen? den abblock-C parallel zur primär-wicklung?
falls dieser nicht parallel ist sondern auf masse geht: auch auswechseln. das ist ein heißer kandidat für kurzschluß und dann verheizen des gleichrichters!

die MKC 400V sind ok.
im prinzip sollte auch FKP gehen.
für den am ausgangsübertrager sollte man jedoch einen mit mindestesn 630V spannungsfestigkeit nehmen, besonders wenn er gegen masse geschaltet ist.

Bernhard
 
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petermueller62

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Hallo Bernhard
Habe den ganzen Nachmittag mit abstimmen(verstimmen) verbracht und habe jetzt bei gutem Sender am Ratioelko minus 25 Volt,aber am Steuergitter der EM80 nur ca minus 4Volt. Die 3 Wiederstände die dazwischenliegen sind meßtechnisch alle in Ordnung. Kann es sein daß die Spannung auf diesem Pfad irgendwo runtergezogen wird? Auch bei abgezogener EM80 minus 4 Volt.
Habe dir Schaltplan per Email zugesandt. Fällt dir noch was ein?
Dankbare Grüße Peter
 
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Bertl100

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hallo peter,

du hast eine PN!!

hast du auf diesem pfad alle papier-Cs gegen masse getauscht?

gruß
Bernhard
 
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petermueller62

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Hallo Bertl Habe mich nochmal ausgiebigst mit dem Gerät beschäftigt (bin schon ganz wirr im Kopf). Den heißen Kandidat den C an der EM 80 (50nf) habe ich gleich von Anfang an mitgewechselt(47nf verwendet)An Papierkondensatoren sind nur noch die 2 Stück (je 10nf) am Lautstärkeregler und die 2 am Ausgangsübertrager nach dem 4kohm (0,1 und 0,15µF drin)Was meinst du,hat das Gerät wo es neu war bei UKW und gutem Sender vollausschlag am Magischen Auge gehabt? Bei meinen 5,2 Volt zeigt es nur minimalen Ausschlag. Ich habe schon leichte Zweifel das ich das Gerät zufriedenstellend hinbekomme obwohl ich schon sehr viel Zeit Investiert habe.(nur nicht aufgeben) Was mir aufgefallen ist am Netzelko 50µf habe ich 245 Volt und am anderen wo 225 Volt sein sollten nur 215 Volt(an Anode ECC85 215 Volt anstatt 225 Volt und Anode2 anstatt 175 Volt auch nur 158 Volt) Sind die Abweichungen normal,bzw. könnten Sie einfluß auf den Fehler haben?Bin beim messen irritiert gewesen, da Anoden und Steuergitterbelegung vertauscht sind(1=6 und 6=1 bzw7=2 und 2=7).Was mir vor dem Abstimmen noch aufgefallen ist ,das alleFrequenzen im vergleich zu anderen Radios nach links verschoben waren. Beim geringsten drehen der Spulen hat sich die Ratiospannung verändert. Was bewirkt man eigentlich an den 2 Drehkondensatoren aus Keramik im UKW Kästchen (Oszillator?) bzw für was sind die Zuständig?Bei einem verschiebt sich das Band und beim anderen wird Sender stärker oder schwächer Grüße Peter
 
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Bertl100

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Hallo Peter,

du hast ja geschrieben, daß das EM80 nicht mehr so leuchtstark ist.
die leuchtschicht ist also schon deutlich eingebrannt.
das bedeutet aber auch, daß man genau sieht, bis zu welchem ausschlag es früher ausgeschlagen hat. siehst du diese "einbrenn-grenze"?

spannungs-abweichungen in röhrengeräten von 10 - 15% sind normal.
generell kommt eine zu kleine betriebsspannung (wenn die endstufe nicht zu viel strom zieht) von einem verschleiß des selen-gleichrichters.
dadurch wird tatsächlich auch die empfangsleistung (und auch helligkeit des EM80) negativ beeinflußt. bei deinen abweichungen (gute 10%) dürfte der einfluß aber mit sicherheit nur gering sein.

die beiden keramik trimmer im UKW-tuner gehören jeweils zu einer abgleichbaren spule. (im schaltplan siehst du die beiden trimmer in schwingkreisen, übereinander angeordnet), die beiden spulen (jeweils mit mittenanzapfung) sind abgleichbar (aber nicht so im schaltplan dargestellt).
der obere resonanzkreis ist der lokal-oszillator, der untere der zwischenkreis.
verstellt man den oszillator, verschiebt sich die skala.
verstellt man den zwischenkreis reduziert sich die empfindlichkeit.
dabei wird bei drehko-abstimmung (wie in diesem gerät) die spule für die einstellung am in der nähe des unteren skalenendes (genaue stelle meist markiert auf der skala) benutzt, der trimmer-kondensator für die am oberen skalenende.

was noch zu erwähnen ist: beim röhrentausch wird der abgleich der angrenzenden kreise verstimmt. wenn du also die ECC85 probehalbe tauscht, mußt du vor allem den zwischenkreis nachgleichen, um zu sehen, ob sich die empfindlichkeit verbessert hat.

hast du die beiden ZF kreise im tuner (in der nähe des AM-antennensymbols, da wo der 30pF kondensator ist) nachgeglichen?

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Hallo,

25 V am Ratio-Elko sind mit Sicherheit genug.

Bei den meisten Geräten befindet sich vor dem Steuergitter der Anzeigeröhre in irgendeiner Form ein Spannungsteiler. Entweder "normal" aufgebaut (ein oder mehrere Widerstände in Reihe, dahinter ein oder mehrere Widerstände gegen Masse), oder die Spannungsteilung ergibt sich dadurch, dass an dieser Stelle die Spannungen von FM und AM über Widerstände zusammengeführt werden und nicht über einen Umschalter. Außerdem gibt es in diesem Bereich einen oder mehrere Siebkondensatoren, die die Steuerspannung von Wechselspannungs-Resten befreien.

An der Anode des Triodensystems in der EM 80 (Stift 7) befindet sich ein Arbeitswiderstand von etwa 300 bis 500 k Ohm, oft direkt an der Fassung der EM 80 angelötet. Wenn dieser defekt ist, stimmt die Ansprechempfindlichkeit der Röhre nicht. Bei manchen Geräten befindet sich an der EM 80 außerdem ein kleiner Kondensator (einige 100 pF), den Du auf Feinschluss überprüfen solltest.

Wenn diese Widerstände und Kondensatoren alle in Ordnung sind, bleibt eigentlich nicht mehr viel. Schlechte Ansprechempfindlichkeit der Anzeigeröhre hatte ich schon, auch Feinschlüsse im Röhrensockel oder Schlüsse in der Verdrahtung sind möglich.

Gruß, Lutz
 
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petermueller62

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Hallo zusammen,Dankeschön für eure eifrige Mitarbeit.Es ist halt schön wenn man mit Profis ein wenig fachsimpeln kann,so bekommt man doch ein wenig Einblick in die Materie der alten Röhrenradios.Das ungewohnte ist die fliegende Aufbauweise,da muß man sich erst mal zurechtfinden.Zu meinem Problem,also wenn man genau hinsieht dann sieht man am Leuchtschirm der EM80 den Rand eingebrannt der darüber aufschluß gibt das der Fächer(früher wohl) ganz offen war. Der Wiederstand an der Anode EM80 500kohm ist in Ordnung,ebenso der einzige Kondensator im Pfad zum Steuergitter 50nf(getauscht 47nf)Die Wiederstände im Pfad Ratiospannung -Steuergitter abgelötet gemessen.(meßtechnisch genauen Wert aber werde sie trotzdem mal tauschen)Die einzige Spule im UKW Empfangsteil an der ich noch nicht gedreht habe (habe sie erst jetzt bemerkt,da sie am UKW-kästchen Unterteil verborgen ist und von oben mit Bauteilen verbaut ist) ist die,die direkt am Eingang der FM antennenbuchse sitzt und zum Gitter(7) der ECC85 geht.Soll ich da mal versuchen?Hallo Bertl ,die beiden ZF Kreise die du ansprichst habe ich auch nachgeglichen.Ich bekomme die nächsten Tage eine neue EM80 und werde mich nochmals mit vollem Einsatz dahinterklemmen Grüße Peter
 
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friedhelm388

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Hallo,

will mich ja nicht einmischen, aber hast Du die "Steuerleitung" mal gegen ein neues Kabel ersetzt? Hatte mal nen magischen Fächer, der gar nicht mehr ausgeschlagen hat wegen eines Kabelbruches.

Gruß
 
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Bertl100

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hallo peter!

Zu meinem Problem,also wenn man genau hinsieht dann sieht man am Leuchtschirm der EM80 den Rand eingebrannt der darüber aufschluß gibt das der Fächer(früher wohl) ganz offen war

ok. ich hab (wie ich dir im email geschrieben habe) ausgerechnet, daß bei 25V ratio-spannung an der EM80 7V anliegen müssen (spannungsteiler durch die widerstände auf dem weg vom ratio-elko zur EM).
bei belastung durch das multimeter mit 10mOhm sollten dann noch 5.8V übrig bleiben.
du mißt 5.2V, etwas wenig, aber für mich heißt das, daß die besagten widerstände in ordnung sind. das hast du ja auch schon nachgemessen.

ich meine mich zu erinnern, daß meine graetz radios aus jener zeit doch so bei 35 - 40V ratio-spannung lagen. das würde dann bei dir auch zu>10V am EM80 führen. dann wäre der fächer fast ganz auf.

Fazit (aus meiner Sicht): du hast immer noch ein problem mit der empfangsleistung.



Die einzige Spule im UKW Empfangsteil an der ich noch nicht gedreht habe (habe sie erst jetzt bemerkt,da sie am UKW-kästchen Unterteil verborgen ist und von oben mit Bauteilen verbaut ist) ist die,die direkt am Eingang der FM antennenbuchse sitzt und zum Gitter(7) der ECC85 geht

diese spule ist der (nicht abgestimmte) vorkreis des gerätes. auch antennenkreis genannt. dieser ist sehr wenig selektiv. das heißt, sein einfluß auf die empfangsleistung ist sehr gering.

langsam bin ich am ende mit der ferndiagnose!
funktioniert denn die antenne richtig? auch das gibt's manchmal, daß die eingebaute dipol-antenne im gerät schlecht kontakt hat, wenn alustreifen verwendet werden.

ansonsten müßten wir uns halt mal treffen ...
wäre ja nicht so weit :-)

Gruß
Bernhard
 
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Thema: Graetz Potpourri 528D Ansteuerung EM80
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