Magnat THX Select Kein Ausgangssignal

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Läpsch

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Informationselektroniker
Hersteller: Magnat

Typenbezeichnung: THX Select

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Kein Ausgangssignal

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF


Nach entfernen der Bodenabdeckung fiel sofort eine lose Strippe ins Auge, die neben einer offenen Lüsterklemme baumelte. Selbige wurde wieder angeschlossen und das Gerät an einen Lautsprecher-Dummy und an ein Oszilloskop angeschlossen. Zusätzlich wurde das Modul noch mit einem Sinus versorgt. Das Oszi zeigte verheerende Kurven, unter anderem den völlig entstellten Sinus in einer „Hüllkurve“. Außerdem schaltete das Gerät nicht immer ein, was jedoch mit einem kurzen Klaps auf die Frontplatte behoben werden konnte. Das sprach für eine kalte Lötstelle. So musste das Modul komplett zerlegt werden, weil ich auch die Endstufentransistoren per Multimeter überprüfen wollte. Ein Schaltplan war vorhanden, die komplette Endstufe im Plan jedoch als Black-Box dargestellt. Nach Demontage der Hauptplatine und des Kühlkörpers lagen die Endtransistoren frei. Messungen bzgl. Kurzschluss zwischen den Transistor-Pins bzw. gegen Masse ergaben nichts besonderes. So widmete ich mich erst einmal dem Netzteil, was sehr mitgenommen (Platine teilweise schwarz) aussah. Da nun auch der Ringkern frei lag, konnte ich die Ausgangsspannung des Trafos ablesen. Sie betrug 2x 56 Volt. Also war mit rund 2x 80 Volt Gleichspannung an den Glättungselkos zu rechnen. Kurioserweise hatten die Elkos auch nur eine Spannungsfestigkeit von 80V bei 4700µF. So wurden beide Elkos von eventuellen Ladungen befreit und mit dem Ohmmeter gemessen. Ein Exemplar sagte absolut nichts mehr. Beim auslöten blieb auch sofort ein Pin der Snap-In-Kontakte in der Platine hängen. Rückstände am Elko verrieten, das dieser ausgelaufen war. Beim Bewegen des Kondensators spürte und hörte man auch deutlich, das sich im Inneren irgendetwas bewegte, das Teil also „klapperte“. So wurde auch der zweite Elko ausgelötet, der ebenfalls „klapperte“. Als Ersatz kamen dann Elkos mit 4700µF/100V/105°C auf die Platine. Auffällig war weiterhin, dass die den Elkos parallel geschalteten Kapazitäten (47nF) schön schwarz waren. Also nahm ich die auch raus. Es handelte sich hier um so genannte „Greenis“ oder „Frösche“. Die wurden später durch 250V-Exemplare ersetzt. Allerdings auf der Leiterbahnseite, da es auf der Bestückungsseite offensichtlich mächtig warm wurde und durch die etwas größeren 100V-Elkos ohnehin kein Platz mehr vorhanden war.
Nun ging es an die kalte Lötstelle. Fündig wurde ich sofort am Gleichrichter und am Lautsprecher-Relais. Vorsichtshalber arbeitete ich noch einige andere „Kandidaten“ ab. Nach einem kurzen Test der die volle Funktion des Moduls zeigte, spendierte ich den Endstufen so wie dem Kühlkörper noch ordentlich Wärmeleitpaste, da 1.) Magnat selbst hier lausig gespart hatte und 2.) der Kühlkörper sowieso schon beängstigend klein war. Der Finale Test mit Lautsprecher verlief erfolgreich. Trotzdem zum Schluss noch zwei Anmerkungen: 1. ist der Eingang des Moduls super-empfindlich, also äußerste Vorsicht mit dem Volume-Regler und 2.) sollte man den Amp nicht auf Volllast fahren, das überlebt der garantiert nicht weil die Kühlung vorne und hinten nicht ausreicht! Zu allem Überfluss ist hinten der Deckel auch noch völlig geschlossen, es kommt also keine frische Luft an die Elektronik.
 
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