Elektronikproblem Handyfernbedienung (Selbstbau)

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Max_44

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Vorhandene Messgeräte: Digital oder Analogvoltmeter
Schaltplan vorhanden: Ja
Dein Wissensstand: Blutiger Anfänger

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo,

ich heiße Max und bin bei der Suche nach einer Lösung für mein Problem auf Euer Forum gestoßen. So wirklich passt dieses Problem hier wahrscheinlich nicht her, aber meine Kenntnisse in Sachen Elektronik sind relativ gering und auch wenn es für Euch vermutlich auf den ersten Blick ersichtlich ist, würde ich mich sehr freuen, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte. Ich hab wirklich schon stundenlang probiert, aber ich finde den Fehler nicht…

Es geht um eine Schaltung für eine Handyfernbedienung von dieser Internetseite, die ich (versucht) habe, nachzubauen.


gsm1.1_schaltung_gross.gif


Hier die Funktionsbeschreibung:

Das mit etwa 0,5Hz taktende Signal vom Telefon führt beim ersten Klingelimpuls dazu, daß T1 durchschaltet und C1 sich über R4 zügig entlädt. Es entsteht eine recht steile negative Signalflanke am Pluspol von C1, welche von C2 ausgekoppelt und der hochverstärkenden Darlingtonstufe T2/T3 zugeführt wird, die in der Folge für rund 250ms das nachgeschaltete Relais anziehen läßt. Da R3 sehr hochohmig ist, kann sich C1 nur sehr langsam wieder aufladen, so das die Leuchtpausen der Telefon-LED keinesfalls ausreichen, die Spannung über C1 zu hoch ansteigen zu lassen, als daß die nachfolgende Schaltstufe nochmals reagieren würde. Es ergibt sich daher nur ein einziger Schaltvorgang des Relais pro Anruf. Etwa 60 Sekunden nach dem letzten Klingeln ist die Spannung über C1 ausreichend weit angestiegen und die Schaltung ist wieder "scharf". Es kann erneut angerufen und ausgelöst werden.



Soweit die Theorie…
Bei meiner Schaltung funktioniert das leider nicht. T1 schaltet durch und C1 entlädt sich, aber das Relais wird trotzdem nicht angesteuert. Meine Vermutung ist, dass C1 nicht stark genug aufgeladen wird (sind nur ca. 3,5V) und deswegen T2 und T3 nicht durchschalten. Wenn ich R3 kurz überbrücke, um C1 weiter aufzuladen, funktioniert es genau ein Mal. Danach muss ich R3 wieder kurz überbrücken, damit es noch mal funktioniert…
Ich habe den Aufbau jetzt schon etliche Male kontrolliert und alle Bauteile (bis auf die Kondenstoren) überprüft, aber ich finde den Fehler einfach nicht!

Wenn mir also jemand sagen kann, was ich noch messen oder prüfen soll, oder sonst irgendwelche Tipps hat, würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank!
Gruß
Max
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

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Wenn sich C1 nicht auf nahezu die volle Betriebsspannung auflädt, kann das folgende Ursachen haben:

C1 zieht Leckstrom. Das kannst Du wie folgt prüfen: Löte C1 aus. Wenn dann dort eine höhere Spannung liegt, zieht C 1 Leckstrom.

T1 hat einen hohen Reststrom oder wird nicht ganz gesperrt. Schließe mal R 2 kurz. Lädt sich C1 dann auf die volle Spannung auf? Dann ist die Spannung am Eingang Deiner Schaltung im Ruhezustand nicht Null, was dazu führt, dass T1 nicht völlig sperrt. Abhilfe könnte eine Verkleinerung von R2 bringen, wenn nicht anders möglich.

Lutz
 
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Max_44

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Hallo Lutz!

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich habe C1 ausgelötet, aber die gemessene Spannung hat sich nicht verändert. Dann noch C2 abgelötet, - auch keine Änderung. Alles wieder zusammengebaut und R2 überbrückt – C1 wird trotzdem nicht weiter aufgeladen. Frustriert alles liegengelassen und das hier geschrieben, dann noch mal versucht und es geht!!! :-D

Nach einigen weiteren Versuchen habe ich jetzt folgende Vermutung: Der Innenwiderstand des Messgeräts ist zu klein und dadurch wird C1 entladen. Mit einem anderen Messgerät sind es übrigens 5,5V statt 3,5V. Wenn ich lange genug warte, ohne zwischendurch zu messen funktioniert anscheinend alles, wie es soll. (Mit Handy konnte ich noch nicht testen, da sich das ersteigerte gar nicht erst einschalten lässt, aber ich denke mal, das sollte dann auch funktionieren…

Eine kurze Frage hab ich aber noch: Kann ich die Einschaltzeit des Relais etwas verlängern, z.B. indem ich C2 vergrößere? Oder soll ich lieber die Finger davon lassen, jetzt wo es funktioniert? :wink:

Nochmals vielen Dank!

Gruß
Max
 
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Bertl100

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Hallo Max,

C2 solltest du problemlos vergrößern können. Also z.b. auf 220nF oder 470nF.
Wie weit du aber genau vergrößern kannst, dass es noch ordnungsgemäß funktioniert, da muß ich erst mal nachdenken!

Die Zeit, die das Relais anbleibt sollte in etwa proportional zur Größe von C2 sein (also mit 220nF statt 100nF dann ca. doppelt so lange).

Gruß
Bernhard
 
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Max_44

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Hallo Bernhard,

da hast Du anscheinend Recht! Ich hab jetzt 247nF drin und die Anzugszeit hat sich von vorher ca. 100ms auf ca. 250ms verlängert. Übrigens wird C1 jetzt doch auf Betriebsspannung aufgeladen! – Keine Ahnung, was da los war, aber jetzt funktioniert es ja. :-D

Vielen Dank
Gruß
Max
 
röhrenradiofreak

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Wenn Du parallel zu C2 ein Messgerät anschließt, zieht das aus folgendem Grund die Spannung runter:

Beim Messen in Deiner Schaltung bildet dessen Widerstand mit R3 einen Spannnungsteiler. Dahinter steckt die Formel U2 = U0 * R2/(R1+R2), wobei U0 die 12 V sind, R1 ist in Deiner Schaltung der R3, R2 ist der Widerstand des Messgerätes und U2 die an diesem anliegende Spannung.

Nehmen wir mal an, Du nimmst ein analoges Multimeter mit 20 kOhm pro Volt (ein durchaus gängiger Wert, steht meist auf der Skala; wenn nicht, dann in der Bedienungsanleitung). Dann hat es z.B. im 15 Volt-Bereich einen Widerstand von 20 kOhm/V * 15 V = 300 kOhm. Beim Messen in Deiner Schaltung bleiben von den 12 V nur 12 V * 300 kOhm / 1,3 MOhm = 2,77 V übrig. Fraglich, ob die Schaltung dann noch funktioniert. Schaltest Du dann das Messgerät einen oder mehrere Bereiche runter, verringert sich sein Eingangswiderstand und damit die Spannung noch weiter. Spätestens dann wird die Schaltung versagen. Sehr preiswerte analoge Messgeräte haben auch schon mal nur 2 kOhm/V, dann würdest Du nur noch den Bruchteil eines Volt messen.

Mit einem digitalen Multimeter sieht die Sache so aus: meist haben diese bei DCV-Messung, unabhängig vom eingestellten Messbereich, 1 MOhm oder 10 MOhm. Im ersteren Fall misst Du die halbe Spannung; ich würde sagen, dass Deine Schaltung damit vielleicht noch funktioniert. Im zweiten Fall bleiben von den 12 Volt immerhin 10,9 Volt übrig, damit sollte die Funktion der Schaltung nicht beeinträchtigt werden. Ähnliches passiert, wenn Du mit einem Oszilloskop misst: dieses hat meist bei direktem Anschluss 1 MOhm, bei Verwendung eines 10:1-Tastkopes 10MOhm.

Das ist ein gutes Bespiel dafür, wie man bei Anwendung ungeeigneter Messgeräte Fahrkarten messen oder die Funktion des Messobjektes beeinträchtigen kann. Oft kann man die interessierende Größe nicht direkt messen oder man braucht ein geeignetes, hochwertiges Messgerät.

Lutz
 
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Max_44

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Hallo Lutz, vielen Dank für die Erklärung! Ich habe allerdings nicht parallel zu C2 gemessen, sondern an Masse und hinter R3.
Auch als alle Verbindungen hinter R3 getrennt waren (also zu R4 und C1) konnte ich keine volle Betriebsspannung messen. Erst als ich den Widerstand an einer Seite ausgelötet hatte, waren plötzlich die 12V da! Müsste also ein Kurzschluss auf der Platine gewesen sein, aber ich konnte keinen Widerstand zwischen diesem Punkt und allen anderen Leiterbahnen messen. (größter Messbereich: 20M Ohm)Als ich R3 dann wieder eingelötet hatte, waren die 12V auch immer noch da!

Aber trotzdem vielen Dank! Ist echt ein super Forum! Schön, dass hier auch Laien geholfen wird.

Gruß
Max
 
röhrenradiofreak

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Wie komme ich auf C2? Ich meinte natürlich parallel zu C1.

Vielleicht war es gar kein Kurzschluss, sondern eine schlechte Lötstelle, die keinen Kontakt gab.

Lutz
 
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Thema: Elektronikproblem Handyfernbedienung (Selbstbau)
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