Fisher RS-Z1 Schaltet sofort wieder ab

[RHarbig]

Hersteller: Fisher

Typenbezeichnung: RS-Z1

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Schaltet sofort wieder ab

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo Leute,
habe einen Receiver der A-Classe von Fisher ( RS-Z1 ) auf dem Tisch. Das Gerät schaltet kurz nach dem Einschalten wieder ab, erst die Endstufen und dann geht es in StdBy. Außer einem kurzen brummen in der linken Endstufe passiert nichts weiter. Hat jemand dazu eine Idee? Vielleicht schon mal den gleichen Fehler gehabt? Meiner Ansicht nach spricht hier die Schutzschaltung an, um dann in StdBy zu gehen. Ich seh nur nicht, was der Auslöser ist. Das Gerät habe ich soweit zerlegt, dass ich die Endstufen durchmessen konnte. Einen Schluss kann ich nicht feststellen.
Hat eventuell jemand einen Schaltplan für mich? Vielen Dank im Voraus
Gruß
RHarbig

 

[Bertl100]

Hallo,

was liegt denn an den Ausgängen der Endstufen für eine Spannung an?
Du mußt vor dem LS-Relais messen, weil das ja abgeschaltet ist.
Es müssen nicht die Endtransistoren defekt sein. Auch die Treiber, Vortreiber können defekt sein!
Kommt gar nicht so selten vor!

Gruß
Bernhard

 

[RHarbig]

Hallo Bertl100,
danke für den Tipp. Vor den Relais habe ich noch nicht gemessen. Habe nur an den Ausgängen ein Oszi gehangen und einen Gleichspannungssprung auf der linken Endtufe sehen können. Werde auf jeden Fall mal weiterschauen, auch wenn man überall so gut rankommt. Einen Trasi speziell im Auge? Hast Du dich schon mal durch die Vorstufe gekämpft? Wie legt man die Komponenten am Besten, so dass eine Messung möglich ist?
Gruß
RHarbig

 

[Bertl100]

Hallo,

leider hab ich keinen Schaltplan zu dem Gerät, kann Dir daher keine detaillierten Tipps geben.

Ohne Schaltplan wird die Fehlersuche in jedem Fall zum Blindflug!

Gruß
Bernhard

 

[RHarbig]

Hallo,
eher eine allgemeine Frage (Unwissenheit). Da Hifi nicht mein Gebiet ist muss ich noch mal nachfragen. Bevor dieses Gerät abschaltet, kann ich an den Endstufen eine positive Spannung von 9-12V messen. Was genau sagt mir das?
Gruß
RHarbig

 

[Bertl100]

Hallo,

das sagt uns, dass ein Fehler an den Endstufen vorliegt.
Und dass das der Grund ist, warum das Gerät abschaltet.

9 - 12V deuten ferner darauf hin, dass es nicht an den Endtransistoren oder Treibern liegt.
Sondern weiter "vorne" im Endverstärker. Z.b. an der Differenzstufe.
Auch der "Fußpunkt"-Elko der Gegenkopplung könnte schuld sein.

Trat der Fehler denn nach längerem Nicht-Gebrauch ein?

Gruß
Bernhard

 

[RHarbig]

Kann ich nicht beantworten, diese Info liegt uns vom Kunden nicht vor. Dann muss ich mal die Elko´s schecken.
Gruß
RHarbig

 

[RHarbig]

Hallo an alle, hab noch mal eine Frage an die Spezialisten.
Das Gerät ist immer noch aktuell. Mittlerweile habe ich die rechte Endstufe rep., hier war eine der Halbleitersicherungen def., alle Halbleiter und Elko´s überprüft und bei Abweichung erneuert, die gesamten Spannungen überprüft und teilweise rep. (Elko´s erneuert), aber die Kiste will immer noch nicht. Der Fehler verhält sich jetzt aber anders. Ich kann einschalten, das Relais zieht an, fällt ab und zieht wieder an, dann läuft der Receiver für ca. eine Minute und dann geht es los, die Relais fangen an zu klackern (Ton da -nicht da- da usw.) und irgendwann schaltet er ganz ab.
Was ich anhand des Schaltplanes sagen kann, ist, dass die Abschaltung der Relais von der Anzeigenplatine her kommt, der Prozessor ist wohl hier der entscheidende Faktor. Da wird einfach eine negative Spannung an die Relaissteuerung gelegt und die schalten darauf hin ab. Ich erkenne aber den Grund nicht.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass dies ein "typischer Fehler" für diesen Receiver sein soll, kann dies einer von Euch bestätigen und kennt vielleicht die Lösung für diesen Fehler?
Ich habe ja Masseprobleme im Sinn, da ich zwischendurch einmal eine Phase hatte, dass er zumindest auf einer Endstufe lief ohne abzuschalten, solange ich die "Masse vom Oszi" dran hatte. Aber ich habe alles in dieser Richtung überprüft, ohne Erfolg. Dann habe ich das Gerät komplett zusammengesetzt und habe seitdem den oben beschriebenen Effekt.
Was ich brauche, wäre ein neuer Ansatzpunkt, da ich mich derzeit im Kreise bewege.
Ich nehme alles an Tipps, was ich bekommen kann, auch wenn es weit her geholt sein sollte.
Gruß
RHarbig

 

[RHarbig]

So, ich hab wohl den Fehler. Musste das Bauteil bestellen und hoffe auf baldige Lieferung. Dann gibt es einen ausführlichen Bericht mit ein paar Tipps für alle. Damit wird dann wohl auch das Schalten der Relais erklärt werden können.
Gruß
RHarbig

 

[RHarbig]

So, alles ist wieder bestens. Das Gerät hat einen guten Klang und eine Menge Power.
Für die Fehlersuche habe ich die DC-Protection Verbindung unterbrochen, jetzt schalten die Relais nicht mehr ab. Einfach die Leitung abziehen geht aber nicht, schaltet erst recht. Die Schaltung dazu ist auf der linken Endstufe und besteht erstmal aus den Transistoren Q323, 324, 325. Ich habe einfach die Verbindung der Endstufen zu den Transis unterbrochen, Drahtbrücke auf der Bestückungsseite geöffnet. Jetzt sollte aber unbedingt eine Ersatzlast an die Lautsprecherausgänge, sonst sagen die Lautsprecher eventuell "Tschüss, das war´s". Ich habe Lastwiderstände (~8Ohm) drangehangen und mit dem Oszi dann geschaut. Da waren doch glatt ca. 26V DC an der linken Endstufe zu messen und die Wid. wurden schnell heiß. So wusste ich zumindest genau, welche Endstufe das Problem verursachte. Es half aber alles nichts, ich musste die Endstufe zum 27sten mal ausbauen und alles noch mal durchmessen. Aber mit neuem Elan geht alles besser und ich habe die rechte Endstufe auch ausgebaut und daneben gelegt. Jetzt kann nur ohmisch gemessen werden, aber es viel schnell auf, dass die defekte Endstufe relativ niederohmig war, Werte zwischen 1k und 27K waren häufig an den Bauteilen zu messen. Die intakte Endstufe hingegen war sehr viel hochohmiger 200K bis zu 1M. Halbleiter nach und nach ausgelötet bis klar war, wer der Übeltäter war. Q301 im Eingang, Doppeldarlington in IC-Form mit 7 Beinchen (2SK389) war das Übel. Es gab einen Übergangswiderstand am 2.Darlington, der hat den Fehler verursacht. Neuen eingebaut, alles wieder gut. DC-Protect wieder in Funktion gesetzt. Kein Abschalten mehr. Hat am Ende aber trotzdem viel Zeit gekostet.
Gruß
RHarbig

 

[Bertl100]

Hallo!

Gratulation! Ja, Fehlersuche in Endstufen kann oft lästig und langwierig sein!

Viel Spaß mit dem Gerät!

Gruß
Bernhard