graetz fantasia 922 ton laut-leise

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r12winnie

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Hersteller: graetz

Typenbezeichnung: fantasia 922

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): ton laut-leise

Meine Messgeräte::
kein Messgerät

Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform


hallo fachleute im forum,
bei meinem fantasia 922 aus 1960 wird der ton unmotiviert laut und leiser nach ca. 5 minuten betriebszeit.
ich tippe auf einen röhrenfehler.
bestückung:
B250/C125, ECH 81, ECC 85 EF 89, ECC 83, EL 95, EABC 80.

welche ist verdächtig und müsste getauscht werden?
Danke u. grüsse von winnie
 
röhrenradiofreak

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Das kann alles mögliche sein. Meistens sind an solchen Erscheinungen Kontaktprobleme in der Tastatur oder an den Röhrenfassungen schuld.

Treten Aussetzer auf, wenn die bereits gedrückte Wellenbereichstaste ganz durchgedrückt wird?

Treten Aussetzer auf, wenn man leicht an den Röhren wackelt?

Tritt der Fehler nur bei UKW-Empfang oder auch auf den anderen Wellenbereichen und im TA-Betrieb auf?

Verändert sich die Anzeige des magischen Bandes, wenn die Lautstärke sich ändert?

Lutz
 
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Bertl100

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Hallo zusammen,

Zusatz: wurden in dem Gerät schon die Papierkondensatoren getauscht? Das Gerät ist leider proppevoll damit!
Bevor die nicht gewechselt sind, wird die Fehlersuche schwierig werden!

Gruß
Bernhard
 
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r12winnie

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hallo lutz und bernhard,
folgende ERO-kondens. habe ich getauscht: 0,01nf400v, 6800pf630v,2200pf630v, 2200pf400v.
das drücken der wellenbereichstaste beeinflussen die lautstärke nicht.
das magische band bleibt bei der lautstärkenänderung gleich.
fehler ist nur im fm-bereich wahrnehmbar, in am wegen des empfangs wahrscheinlich nicht.
beim wackeln an einer EL95 Röhre krachts bedenklich, hier habe ich den sockel eingesprüht.
gebracht hats nichts.
grüsse, winnie
 
röhrenradiofreak

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Womit hast Du denn den Sockel eingesprüht? Je nach verwendetem Mittel und Bauart der Fassung kann das zu Kriechströmen führen, die Folgeschäden verursachen können. Besser ist eine mechanische Reinigung der Röhrenstifte mit einem Glasfaserpinsel oder feinem Schleifpapier.

Wenn sich die Anzeige des magischen Bandes nicht verändert, scheidet eine Ursache im Empfangteil weitgehend aus. Bleibt also im Wesentlichen der NF-Teil. Das Fantasia 922 ist doch ein Stereogerät. Werden beide Kanäle leiser oder nur einer?

Wenn nur ein Kanal leiser wird, liegt der Fehler im NF-Teil. Die von Bernhard schon erwähnte Kondensator-Kur könnte Abhilfe schaffen. Außerdem könntest Du die Röhren, die alle mehrfach vorhanden sind, zwischen den Kanälen hin- und hertauschen und so eine evtl. defekte Röhre finden. Auch Spannungsmessungen an den Anoden der ECC83 und den Kathoden der EL95 wären sinnvoll. Wenn sich eine dieser Spannungen mit Änderung der Lautstärke ändert, wäre der Fehler schon einmal etwas eingegrenzt.

Wenn beide Kanäle leiser werden, könnte der Fehler in der Rauschunterdrückung liegen, Dafür ist das Triodensystem der EABC80 zuständig. Dieser Röhrentyp ist mitunter für seltsame Fehler verantwortlich. Wenn Du also noch eine Ersatzröhre gleichen Typs hast, probiere es damit.

Die genannten Kondensatorwerte kommen im Gerät mehrfach vor. Hast Du alle erneuert oder nur einige, und wenn letzteres, wie hast Du die Auswahl getroffen? Einen Wert vermisse ich in der Aufstellung: 22 nF, 500V. Davon gibt es sechs Stück, sie sitzen an den Steuergittern der Endstufenröhren (EL95) und der Phasenumkehrstufe (ECC83 ''') und sollten auf jeden Fall auch erneuert werden.

Lutz
 
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r12winnie

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hallo lutz,
das sind ja eine menge praktische hinweise, vielen dank!
die röhrenstifte habe ich zusätzlich mit einer messingbürste gereinigt und die EABC80 getauscht, da beide kanäle leiser wurden. kein ergebnis.
seltsam ist, dass nach einer gewissen zeit sich das gerät beruhigt und ohne lautstärkenschwankungen weiterspielt.
bleibt der hinweis auf die noch nicht getauschten kondensatoren. die werde ich bestellen und wechseln. mal sehen, was passiert.
melde mich wieder nach der operation.
danke u. grüsse, winnie
 
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r12winnie

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nachtrag: sind bei den kondensatoren der typ 0,22nF gemeint? bei shop-antikradio kann ich den typ 22nF nicht finden...
 
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r12winnie

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fehler gefunden!
es war ein versteckt gelegener alter kunststoff-axial-kondensator 3300pF125V bei einer der EL95 endstufenröhren.
vermutlich bei erschütterungen durch transport war der anschlussdraht direkt am kondens. abgebrochen. typisch für die axialvariante.
ersatzteil hatte ich noch aus einem schlachtgerät. angelötet, fertig. spielt wieder wie in alten zeiten :-).
danke nochmal an alle tipgeber....
grüsse, winnie
 
röhrenradiofreak

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Schön, dass der Fehler gefunden ist.

Ich würde trotzdem die Kondensatoren, die ich vorgestern genannt habe, erneuern, sofern das noch Papierkondensatoren sind. Das Radio wird es Dir durch längere Lebensdauer der Endstufenröhren und möglicherweise durch besseren Klang danken.

Der Kapazitätswert dieser Kondensatoren ist 22 nF, nicht 0,22 nF. Und natürlich gibt es ihn bei antikradio-restored, nur ist er dort im Katalog mit 0,022 µF bezeichnet, was dasselbe ist. Eine Spannungsfestigkeit von 400 V reicht aus.

Noch ein wichtiger Hinweis: An der Primärseite des Netztrafos, wahrscheinlich in der Nähe von Netzsicherung und Netzspannungsumschalter, gibt es in diesem Radio zwei Entstörkondensatoren mit je 4700 pF (im Schaltplan die Positionen 401 und 402). Diese können im Fehlerfall einen Brand verursachen oder das Chassis des Radios, einschließlich aller Anschlüsse für externe Geräte, unter Netzspannung setzen. Sie sollten deshalb entweder ersatzlos entfernt werden, das Radio funktioniert auch ohne sie. Oder der Kondensator, der zwischen den beiden Polen des Netzeingangs sitzt, muss durch einen Entstörkondensator der Klasse X, und der Kondensator, der ans Chassis führt, durch einen Entstörkondensator der Klasse Y ersetzt werden. Der Einbau von anderen Kondensatoren ist an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen nicht zulässig.

Lutz
 
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r12winnie

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hallo lutz,
beiden kondesatoren im netzeingangsbereich sitzen noch an ort und stelle. welche funktion hatten die? hing diese installation mit den entstör-vorschriften der deutschen bundespost von ehedem zusammen? gibt es einen nachteil, wenn man beide ersatzlos entfernt. wenn ja, würde ich zwei neue kondensatoren kl. x + y mitbestellen.
winnie
 
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Bertl100

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Hallo zusammen,

ja, es geht um Funkentstörung, allerdings mehr um Einstreuungen von außen ins Gerät. Üblicherweise hatte man damals das Problem, dass man gelegentlich in den AM-Bereichen eine Brummstörung hatte, sobald ein Sender eingestellt war. Manche Hersteller platzierten dann hierzu diese Kondensatoren, andere hatten eine Schirmwicklung zwischen Primär und Sekundär. Für UKW haben die Kondensatoren keinen EInfluß.
Ohnehin können einfach so fliegend eingelötete Kondensatoren bei so hohen Frequenzen keine echte vernünftige und reproduzierbare Wirkung haben.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Von den größeren westdeutschen Herstellern haben hauptsächlich Graetz, Körting, Loewe-Opta, Siemens, Wega und teilweise Saba diese Kondensatoren eingebaut, die anderen haben darauf verzichtet (Ausnahmen bestätigen die Regel, deshalb immer nachsehen).

Ich entferne diese Kondensatoren immer ersatzlos und habe bisher keine Nachteile feststellen können.

Dazu muss man anmerken, dass sich das Stromnetz heute HF-mäßig ganz anders verhält als vor 50-60 Jahren. Damals gab es viel mehr Freileitungen als heute. Störungen gingen hauptsächlich von Schaltvorgängen und von Kollektoren in Maschinen aus. Heute stören durch Schaltnetzteile, Datenübertragung oder ganz allgemein Digitaltechnik viele elektronische Geräte massiv auf dem AM-Bereichen, und es gibt natürlich auch viel mehr Geräte als früher. An manchen Orten ist der Störpegel derart hoch, dass man auf den AM-Bereichen kaum noch einen Sender störungsfrei empfangen kann - egal ob mit oder ohne diese Kondensatoren.

Lutz
 
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Thema: graetz fantasia 922 ton laut-leise

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