Grundig R30 keine Quelle nach Einschalten

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AxelD7

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Hersteller: Grundig

Typenbezeichnung: R30

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): keine Quelle nach Einschalten

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF


Hallo zusammen,

ich konnte es nicht lassen... Nach den vergangenen Reparaturerfolgen mit den drei R7500ern habe ich noch den kleinen Bruder, den R30, ersteigert, um damit ein PrimaBoy 700 abzulösen (aus Platzgünden passt da kein R7500 hin).

Der R30 funktioniert und klingt soweit wunderbar, allerdings hat er nach dem Einschalten keine ausgewählte Quelle (z.B. Tuner). Das ist sicherlich so nicht gedacht. Wenn man dann auf "Tuner" drückt, läuft alles wunderbar. OK, es ist nur ein kleines Manko, aber ich würde es natürlich gerne vermeiden, immer zwei Tasten zum Einschalten drücken zu müssen.

Folgendes habe ich beobachtet: Wenn man den Receiver ausschaltet und innerhalb von vier Sekunden wieder einschaltet, geht er entweder mit der zuletzt ausgewählten Quelle oder aber mit "Tuner" wieder an.
Ab fünf Sekunden startet er ohne Quelle. Wenn er ohne Quelle gestartet ist und man ihn (ohne eine Quelle zu wählen) wieder ausschaltet, leuchtet kurz die LED der Tunertaste auf. Wenn man ihn dann wieder einschaltet, startet er mit "Tuner".

Ich habe mir den Schaltplan mal angeschaut. Die Quellenwahl wird von IC 302 (LC7815) übernommen. Da die Quellenwahl ja prinzipiell funktioniert, vermute ich keinen Fehler in diesem IC. Ich verstehe leider die Schaltung drum herum nicht 100%ig, aber mir scheint es so, als sollte der Receiver nach dem Einschalten immer mit "Tuner" starten, da die CE-Auswertung (die ich z.B. nicht verstehe) an Pin 4 des IC 302 geht (Tunerwahl). Das würde auch obiges Phänomen erklären, dass er nach dem Ausschalten und wieder Einschalten auf "Tuner" springt.

Mir scheint es also so, als ob da irgendeine Spannung zu spät ansteigt oder zu früh abfällt... Irgendwie soetwas?

Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße
Axel
 
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Bertl100

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Hallo Axel,

ein Schaltplan liegt mir im Moment nicht vor. Der Link im gr-forum weist offenbar ins Leere.
Ich müßte aber einen Plan in Papierform haben.
Vorab:

Das Gerät hat Sensortasten, oder?
Falls ja: diese unbedingt als erstes mal gründlich reinigen.
Also Spiritus und Zahnbürste. Feinschlüsse durch Verschmutzungen machen da die seltsamsten Fehlfunktionen möglich!
Vor allem die Zwischenräume zwischen den Metallkontakten, da wo Kunststoff ist.
Dabei vielleicht aufpassen, dass die Frontplatte nicht so sehr bearbeitet wird.
Es könnte die Schrift verwischen oder bleibende Verfärbungen entstehen.

Gruß
Bernhard
 
B

Bertl100

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... Kommando zurück!

Es gibt zwei Receiver 30 von Grundig! Einer von ca. 1977 (mit Sensortasten) und einer Receiver R30 von 1984.
Letzterer hat auch den LC7815 drinnen.
Dieser wird es also sein. Also keine Sensortasten!

Das ganze ist gar nicht so offensichtlich!
Der LC7815 schaltet beim Einschalten aus meiner Sicht erst mal gar nichts ein.

Die 4 LEDs für die Quellenanzeige liegen R575 auf 13V (gemeinsam mit ihren Anoden).
Diese gemeinsame Anodenleitung kommt als Leitung 64 auch in die Beschaltung in der Nähe des LC7815.
Ist keine LED an, so ist diese Leitung 64 auf ca. 13V. Brennt eine LED liegt die Leitung auf ca. 2V.

Über D303 wird nun in diesem Fall (keine LED an) eine Spannung auf den IC-Eingang "Tuner" (Pin4) gegeben, sodass das Gerät auf Tuner schaltet.
Das solltest du mal alles nachmessen.

Gruß
Bernhard
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

ich habe gehofft, dass Du antwortest! :-) Danke!

Nein, es hat keine Sensortasten für die Quellenwahl, aber Tipptasten (also keine Schalter wie der R7500) - so wie die Speichertasten vom Tunerteil. Können die es auch sein?
Das Gerät macht ansonsten einen sehr gepflegten Eindruck. Es ist recht eng drinnen. Die Tunerplatine (dieselbe wie in den R7500ern) macht mir den Eindruck, als wäre sie für den R30 konstruiert - so saugend, wie sie da hinein passt.

Viele Grüße
Axel
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

da hat sich nun einiges überschnitten... Ich werde nachmessen. Vielleicht ist's ja die Diode? Wir werden sehen...
Danke schon mal für die Erklärung der Schaltung!

Viele Grüße
Axel
 
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RF a. D.

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Moin!

Ich würde mal die Batterie 3 Volt ( Knopfzelle oder Akku) prüfen.

Gruß Ron
 
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AxelD7

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Hallo Ron,

sorry, das hatte ich nicht erwähnt. Das habe ich schon gemacht: 3,06 V - sieht gut aus. So (oberflächlich) wie ich die Schaltung verstehe, bekommt der IC auch nichts von den 3 V ab - wahrscheinlich dient die Batterie nur der Senderspeicherung?

Dank und Gruß
Axel
 
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RF a. D.

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Moin, Moin!

Der Zustand wird über längere Zeit nicht gehalten.
Da kam mir die Idee mit dem Akku, hab`die Schaltung mal runtergeladen und kiek mol an . . . es gibt die "Batterie".
Wenn die nun schon so alt ist, hält sie die Spannung auch beim ausgeschalteten Gerät?
Schöne Festtage!

Gruß Ron
 
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AxelD7

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Hallo Ron,

ja, die Vermutung hatte ich ja auch zuerst. Aber in der Schaltung fehlt mir irgendwie eine Verbindung zwischen der Batterie und dem IC.
Ja, ich habe bei lange ausgeschaltetem Gerät gemessen: 3,06 V - die scheint echt noch in Ordnung zu sein - ist schon verblüffend (deckt sich aber mit der Erfahrung aus anderen Grundigs dieses Alters).

Viele Grüße
Axel
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

ich habe mal gemessen:

Erstmal an der Anode der LED der Tuneranzeige (D581):
alle LEDs aus: 9,97 V
Tuner LED an: 1,74 V

genauso an der Anode der Diode vor pin 4 des LC7815 (D303):
alle LEDs aus: 9,97 V
Tuner LED an: 1,74 V
(also kein Kabel-Problem)

hinter der Diode direkt an Pin 4 des LC7815:
alle LEDs aus: 8,58 V (vlt. reicht das zum Schalten nicht).

Daraufhin habe ich das 13 V Netzeil gemessen: Am Emitter von T41 habe ich 10,3 V. Etwas wenig, oder? Am Kollektor sind's 27,2 V - Basis-Emitter: 0,68 V.

Viele Grüße
Axel

P.S. Die 34 V am Emitter von T335 sind da. R484 und R488 sind OK - auf Ltg. 53 habe ich 27,2 V im Tuner-Betrieb
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

ich habe nun alle Bauteile des 13 V-Netzeils nachgemessen (beim 100 uF Elko nur den unendlichen Widerstand, nicht die Kapazität) und habe nun folgendes Phänomen:
Wenn ich das 13 V-Netzteil ganz ohne den Elko (C97) betreibe, meldet sich der Receiver ordnungsgemäß mit "Tuner" beim Einschalten. Und zwar ohne Einschaltverzögerung. Trotzdem habe ich nur 10,2 V statt der erwarteten 13 V am Emitter von T41.

Warum erreiche ich de 13 V nicht? Die Widerstände und Dioden im 13 V-Netzteil stimmen meiner Meinung nach alle.

Viele Grüße
Axel

P.S. Wenn ich den 100 uF Elko durch einen 47 uF ersetzte, funktioniert auch alles wuderbar - trotz der nicht erreichten 13 V... Ein Tausch gegen einen anderen 100 uF brachte hingegen keinen Erfolg. Soll ich das so lassen?
 
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Bertl100

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Hallo Axel,

offenbar sind die 10.8V grenzwertig, um den LC7815 durchzuschalten.
Ich würde tatsächlich erst mal das 13V Netzteil in Ordnung bringen, wie du ja auch schon angefangen hast!

Über R217 (1.5k) liegt die 15V Zenerdiode an 34V (Leitung 20 im "Kabelbaum"). Sind diese 32V oder 34V vornhanden.
(rechts ist die Leitung 20 mit 32V beschriftet, an anderer Stelle mit 34V).
An der Zenerdiode selber müßten übrigens sogar 15V anliegen!

Hat R217 noch den richtigen Wert?
Es kann übrigens auch die Zenerdiode defekt sein. Es ist zwar seltener, dass sie dann nicht ganz durch ist, kommt aber durchaus vor!

Gruß
Bernhard

PS: Grad gesehen, dass die 34V schon gemessen sind!
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

ja, die 34/32 Volt sind da. R217 hat (in eingebautem Zustand gemessen) genau 1,5 KOhm. An der Zenerdiode liegen 12,02 Volt an. Ist das das Problem?

Wie kann ich sie testen? Ich habe sie schon mal einseitig ausgelötet und mit der normalen Diodentestfunktion meines Multimeters getestet. Da gab's keine Auffälligkeiten...

Vielen Dank und viele Grüße
Axel
 
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Bertl100

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Hallo Axel,

die Zenerspannung kann man nur mit einem Netzteil und einem Vorwiderstand prüfen.
Wenn die 34V da sind, die 1.5k ok sind, dann kann es nur an der Zenerdiode liegen, oder auch am T41 (zu geringe Stromverstärkung).

Ist Dein Regeltrafo noch einsatzbereit?
Falls ja: Zenerdiode rausnehmen. Langsam hochdrehen, und messen. Wenn die Spannung jetzt spielend bis 15V (da wo die Zenerdiode wäre) und weiter ansteigt, fehlt es sicher an der Zenerdiode.
Natürlich bei ca. 16V an dieser Stelle aufhören mit den Hochdrehen!!!!

Kommt sie hingegen müde hoch, und erreicht die 15V auch nicht, fehlt es noch woanders, z.b. am Transistor.

Wenn du eine 15V Zenerdiode zur Hand hast, lötest du natürlich testweise diese ein!
Aber da ich selber auch nicht alle Zenerdioden immer zur Hand habe ... :-)

Gruß
Bernhard
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

hab' den Regeltrafo wieder klar gemacht und siehe da: Bei ca. 125 V Eingangsspannung sind die 15 V (mühelos) erreicht! Bei 15,5 Volt habe ich aber aufgehört...
Zurückgedreht auf 15 V messe ich am Emitter von T41 12,6 V - das sieht doch schon ganz anders aus! :-)

Ich habe natürlich keine 15 V Z-Diode zur Hand. Vielleicht schaffe ich es ja morgen mal wieder zu C...

Vielen Dank mal wieder!!! Ich glaube, das Problem ist gelöst!

Ich melde mich aber auf jeden Fall nochmal nach Austausch der Z-Diode.

Viele Grüße und frohe Ostern!
Axel
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

ich war bei C... und habe nun eine neue Zenerdiode und den alten Elko wieder eingelötet. Alles funktioniert einwandfrei! Der Receiver schaltet auf Tuner beim Einschalten und ich habe 13,4 Volt am Emitter von T41 - alles super :-)

Vielen Dank für die tolle Unterstützung und frohe Ostern!
Viele Grüße
Axel
 
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Bertl100

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Hallo Axel,

Gratulation!

Eigentlich interessant, wie ein Fehler im Netzteil (wozu die 13V Stabilisierung ja im Endeffekt gehört) einen Teil der Schaltung schon lahmgelegt hat, der Rest aber trotz Unterspannung noch fehlerfrei lief!

Schöne Ostern.

Gruß
Bernhard
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

ja, find' ich auch! Hab' wieder viel gelernt! :-) Es macht auch total Spaß, aber nun habe ich wirklich keine Geräte mehr, die nicht laufen...

Gut, dass die Z-Diode so defekt war, dass ihre Zenerspannung niedriger und nicht höher war - wer weiß, was sonst noch alles kaputt gegangen wäre.

Vielen Dank und viele Grüße
Axel
 
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Bertl100

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Hallo Axel,

ja, das hast du recht. Das wäre nicht so gut für das Gerät gewesen!

Zu hohe Zenerspannung hatte ich noch nie.

Die mir bekannten Fälle:
- Satter Kurzschluß (meist nur bei sehr hoher Last im Betrieb, oder Überlastung durch einen anderen Fehler).
- ganz offen (eher selten)
- Feinschluß.

Der Feinschluß führt dazu, dass der Schaltung die Zenerspannung zu niedrig erscheint.
Gut möglich, dass z.b. bei einem einfachen Test der Zenerdiode an einem Netzteil (mit Vorwiderstand), die Zenerspannung sogar annähernd gestimmt hätte. Weil bei diesem Test z.b. 10mA durch die Diode fließen.
In der Grundig-Schaltung vielleicht aber nur 1mA.

Gruß
Bernhard
 
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AxelD7

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Hallo Bernhard,

das ist ja interessant! Deine Erfahrungen klingen aber immerhin beruhigend, weil eine zu hohe Zenerspannung ja als Fehlerbild wohl nicht vorkommt.
Dass die Zenerdiode beim Vorwiderstand-Netzteil-Test aufgrund eines höheren Stroms evtl. die 15 V erreicht hätte, wäre ja sehr irreführend gewesen. Da war der Regeltrafo-Test ja besser.
Ich habe die defekte Zenerdiode sofort entsorgt - das war also gut so - nicht dass man sie fälschlicherweise nochmal als "OK" testet.

Ich danke Dir nochmal sehr, dass Du mich (und die Mitleser) an Deinem Wissen, Deinen Erfahrungen und Deiner Übersicht teilhaben lässt! Mir macht das sehr viel Spaß!

Viele Grüße aus Hamburg
Axel
 
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