KV29FX66E ,LED blinkt 14 Mal,

[Mexx]

Hersteller: Sony
Typenbezeichnung: KV29FX66E
Chassi: AE6B

Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Ja
Dein Wissensstand: Fortgeschritten (Radio und Fernsehtechniker)

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo Freunde

Habe ein Problem mit dem genannten Gerät und weiß nicht so recht weiter.
Ich versuche mal zu erklären was das Ding so macht.

Einschalten => P 110Watt, Hochspannung läuft => RGB (bunte) Linien am oberen Bildrand und Rücklaufstreifen => Relais klickt, Leistung runter auf 60 Watt, blaue horizontale Linie (wie bei Vertikaldefekt) => Relais klickt und P geht wieder hoch auf 110Watt.

Diesen Fehler kann ich provozieren indem ich am Regeltrenntrafo langsam hochfahre. Geb ich dem TV gleich 230V fliegt entweder meine Sekundärsicherung raus :cry: oder die LED blinkt 14 mal.
BackEnd Error.

Die Deflection-Platine hab ich schon komplett durchgelötet, brachte nix. Netzteil funktioniert meiner meinung nach.

Ist das wieder ein Fall des M-Moduls? Die sollen ja oft defekt sein.

Kann mir jemand weiterhelfen? Schon mal vielen Dank
MfG Mexx

 

[EM2-Gott]

Ein Mboard hat noch nie eine Sicherung zerstört, aber die Prüfzeilen deuten doch aufs Mboard hin.

 

[Mexx]

Die Sicherung fliegt nur raus weil der TV beim Start über 500 Watt aufnimmt. Ich hatte das nicht aufs M-Board bezogen.

Aha, Prüfzeilen. Siehste, daran hab ich noch nicht gedacht.

 

[EM2-Gott]

Ja, die Sonys ziehen ganz schön Saft im Einschaltmoment.
Aber zum Fehler: Da ist das MBoard schuld. Die Prüfzeilen bekommst du evtl. noch durch nachlöten von IC0005 (Mboard gann links) weg. Aber da du wahrscheinlich noch den alten Prozessor (Software 1.15) auf dem Mboard hast, würde ich das Board komplett tauschen.

 

[Mickey S.]

Hi!

Mal eine Zwischenfrage: Wenn ASWO und SONY nur an Fachwerkstätten liefern, wie kommt man dann als Privatperson an dieses M-Board? Die Werkstatt will doch so etwas garantiert selbst einbauen, nicht wahr? ;


Achso, noch 'was: Weil ich öfters "... dann sehe ich beim Einschalten oben 'bunte' Linien..." oder so ähnlich lese, hier mal meinen Senf dazu - zumindest so, wie ich es verstanden habe; vielleicht klärt das ja einiges.

Es handelt sich bei diesem Effekt um sog. Einmeßstreifen. Der Steuerrechner im FSG stellt einen bestimmten Arbeitspunkt des jeweiligen Strahlsystems (R, G bzw. B) ein und überprüft den Strahlstrom. Da sich dadurch bei einer bestimmten Bildröhre und derart definierter Ansteuerung ein bestimmter Strom ergeben sollte, der schließlich den gewünschten Bildeindruck hervorruft, müssen also die R-, G- und B-Endstufen so eingestellt werden, daß sich in Abhängigkeit der Alterung der Bildröhre immer noch ein 'gutes' Bild ergibt: Das System BR-Endstufen / Bildröhre wird eingemessen. Dieser Einmeßprozeß läuft kontinuierlich ab, um die Bildqualität ständig zu gewährleisten. D. h., die Streifen sind eigentlich immer vorhanden, nur werden sie durch den Geometrieabgleich in einen Bereich verbannt, der in der Regel nicht dargestellt wird. Die Einmeßstreifen entfallen auf den nicht aktiven Zeilenbereich des Fernsehbildes (vertikale 'Austastlücke', also dort, wo in der Nachbarschaft Videotext, VPS- und Decoder-Info (Analog-Pay-TV) übertragen werden und nicht zwecks Strahlrücklauf dunkeltgetastet wird, sonst würde das keinen Sinn machen... ; ).

Sieht man nun diese bunten Streifen im Normalbetrieb (meist dann, wenn der Bildinhalt gegen Schwarz geht), ist das noch kein Grund zur Besorgnis. Ist das Bild dunkel, dann wird die Hochspannung weniger belastet, ist somit etwas 'steifer' und die Ablenkung hat in Folge ein nicht mehr so leichtes Spiel, den Strahl dorthin zu bringen, wo er hingehört. Die Elektronen benötigen jetzt etwas mehr 'magnetische Kraft' um adäquat abgelenkt zu werden. Im Normalfall sollte sich die Strahlstromänderung auch auf die Stärke der Ablenkung auswirken, um den in den vorangegangenen zwei Sätzen beschriebenen Effekt zu kompensieren. Man sieht aber trotzdem etwas außerplanmäßigen 'Buntfilm', wenn Bauteile altern und die Korrektur nicht mehr entsprechend erfolgen kann oder das FSG nicht präzise genug hinsichtlich der Bildgeometrie vom Hersteller abgeglichen wurde.

Aber vielleicht ist das sowieso alles demnächst hinfällig, sollten sich LCD- und Plasmabildschirme endgültig durchsetzen. Wäre ja eigentlich nur zu begrüßen... ;


CU!

-Mike