Lang, lang ist´s her!

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havelmatte

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Hallo liebe Nutzer und Mitglieder,

vielleicht interessiert es ja jemanden.
Meine erste Waschmaschinenreparatur vollzog sich im Keller meiner Eltern. Ich war damals 17 Jahre alt, im 1ten Lehrjahr, das Gerät war Baujahr 1956 (siehe Anhang).

Von der Materie hatte ich null Ahnung und machte mich ans Werk. Nach einpaar Stunden Arbeit war das Gerät völlig tot und meine Mutter stinksauer :angry1:

Ich verbrachte in den nächsten 3 Wochen viel Freizeit im Keller, bis das Gerät dann wieder einwandfrei funktionierte.

Ich schwörte mir damals nie wieder irgendein Hausgerät zu reparieren (banghead) oder überhaupt nur die Rückwand abzuschrauben.
Naja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Ich hab nach der ersten Reparatur noch 2 Geräte angehängt, die aus meiner früheren KD-Zeit stammen.
Das Bild von der WK 41 stammt von einem Testbericht von 1966
 

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Bertl100

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Hallo zusammen,

meine Güte! Der Siwamat 450. Sowas in der Art hatten meine Eltern damals. Die Waschmittelkammer hatte den "Charme", dass drum das herum das Blech nach kurzer Zeit anfing zu rosten, und meine Vater da immer wieder entrostet und lackiert hat. Zum Schluß war dann die Ecke gespachtelt wie bei einem alten Auto ...
Und die Schleuddrehzahl betrug gefühlte 300Upm....

Gruß
Bernhard
 
havelmatte

havelmatte

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Hallo Bertl,
das war damals sowas wie eine Revolution in der Waschtechnik. Das Ding hatte schon eine am Motor angesetzte Fliehkraftkupplung, zwei verschiedengroße Keilriemen und konnte, soweit ich noch weiss, 800U/min. Die Pumpe ließ sich nur von der Geräterückseite reinigen.
Der Rost war eine Sache für sich, bei manchen Geräten so stark, dass erst die kleine Klappe oben abfiel, dann irgendwann sich die kompl. Waschmittelschale löste. Auf weißer Wäsche machten die Rostflecken der Hausfrau eine besondere Freude. :cold:

Zu dieser Zeit hatte Miele mit den emailierten Gehäusen deutlich die Nase vorn.
 
G

Gast_1

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Ich war Anfang der 90ziger ein TV Junkie. Meine Eltern hatten das erkannt und hatten vom Fachhändler ein mechanisches Schloss einbauen lassen.
Was meine Eltern vergessen hatten war das ich meinen Kosmos Elektronikbaukasten ;-) . Somit voller TV genuss für mich.

Mein Berufswunsch war gesetzt ;-)
 
K

Klaus I.

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havelmatte schrieb:
Von der Materie hatte ich null Ahnung und machte mich ans Werk. Nach einpaar Stunden Arbeit war das Gerät völlig tot und meine Mutter stinksauer :angry1:

Ich verbrachte in den nächsten 3 Wochen viel Freizeit im Keller, bis das Gerät dann wieder einwandfrei funktionierte.

Da wäre ich wirklich nicht gerne in Deiner Haut gewesen. Aber man wächst ja mit den Problemen. Obwohl ja 3 Wochen Keller-Haft schon arg sind.

Meine erste „Reperatur“ war ziemlich einfach, obwohl meine Mutter noch immer davon spricht. Schon als wir in das Zweifamilien-Haus eingezogen sind, war immer die Türklingel defekt. Der Nachbar aus dem Obergeschoß war Elektriker und hat uns auch zweimal einen neuen Klingeltrafo eingebaut. Spätestens nach dem zweiten Klingeln ging nichts mehr.

So lebten wir einige Jahre ohne Türklingel, bis ich Pimpf (vermutlich so 9 Jahre) das mal genauer wissen wollte. Der Schalter der Türklingel hat funktioniert und die Türklingel an sich ja auch. Also habe ich mit Rücksprache mit dem Nachbarn einfach die Verkabelung vom Klingeltrafo abgeschraubt und einen 9V-Block als Stromversorgung reingesetzt.

Tada, seitdem hatten wir eine Türglocke. Meine Mutter erzählt das aber heute noch, ich habe die Klingel repariert obwohl sich da ein Elektriker-Meister die Zähne ausgebissen hat.
 
W

wenesn

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Hallo Nostalgiker!
Ein Bisschen scheint mir dieser Thred für die Verarbeitung von Erinnerungen an mehr oder weniger erfolgreiche Bastelversuche zu sein. Die Positiven werden überwiegen.

Meine erste Waschmaschine hatte ich Mitte der 70er Jahre in der Mache. Das Haus meiner damaligen Wohnung war auf allen Stockwerken mit Studenten bewohnt. Irgendwann war einer es leid seine Wäsche mit der Hand zu Waschen oder zu Muttern nach Hause zu bringen (die Anderen eigentlich auch). Bei einem Gebrauchtgeräte-Händler hat der dann eine WaMa erstanden für ca 50 DM, sollte einen leichten Programmfehler haben, aber sonst OK. Tat aber gar nix. Ich hab mich dann erbarmt und mal unter den Deckel geschaut. Hatte grad nix wichtiges zu tun, außer Prüfungsvorbereitungen :'( .
Die Maschine war natürlich noch ohne jegliche Elektronik. Das Programm wurde noch von einem Satz von Nockenscheiben und zugehörigen Mikroschaltern gesteuert, angetrieben von einem Synchronmotor. Auf diesen mechanischen Programmblock liefen also so ca. 25 Kabel zu mit Flachsteckern verbunden.
Hätte verbunden sein sollen! Dummerweise hatte besagter Fachhändler wohl aber schon versucht zu reparieren. Fast alle Stecker waren abgezogen, ein paar steckten, wie sich später herausstellte überwiegend an der falschen Stelle.
Was tun? 50 DM abschreiben? Kommt nicht in Frage!
Ich hab mit einem Notizbuch verfolgt, welches Kabel zu welchem Bauteil führt. Temperatursensor, Wasserstandsfühler (2 Stück), Relais für dies und das, wie Motoransteuerung(en) Waschen und Schleudern, Heizung, Wassereinlauf, Laugenpumpe usw.
Dann hab ich den Programmschalter Schritt für Schritt durchgedreht und notiert, welche Mikroschalter jeweils welche Stellung einnahmen. Dazu die jeweilige Stellung des Programmschalters, war ja gleichzeitig Programmstatusanzeige.
Anschließend hab ich mir überlegt, was die Maschine denn eigentlich tun sollte, wenn bestimmte Programmpunkte erreicht werden. Entsprechend wurden die Stecker von Sensorik und Aktuatorik gesteckt.
Beim Testlauf für die Fehlersuche lief eigentlich alles. Der Mangel der vermutlich zur Beanstandung geführt hatte, war ein defekter Wasserstandssensor von den beiden. Der sollte wohl eine andere Füllmenge einstellen für ein bestimmtes Programm (vielleicht Wolle). Pragmatisch hab ich diese Aufgabe dem funktionierenden Sensor einfach mit übertragen, natürlich ohne unterschiedlichen Wasserstand. Hat unserer Wäsche nicht geschadet. Ob die eigentlich vorzubereitende Prüfung besser hätte ausfallen können weiß ich nicht mehr ist aber auch egal.

Irgendwann, viel später musste mal ein Motorkondensator (Phasenschieber) ausgetauscht werden, weil der Mot nur noch nit einem Schubs in Drehung zu versetzen war. Gabs kostenlos aus einer Sperrmüllmaschine. Den Antriebsmotor hatten wir auch gleich mitgenommen. Auch wenn er nicht einbaugleich war.

Dieser Motor kam trotzdem nach einigen Jahren zum Einsatz als der alte abrauchte. Zum Glück war der Neue trotz mindestens gleicher Leistung kompakter. Damit er an die Befestigungspunkte des Chassis passte, wurde er mit den Lagerschilden des alten Mot mit den Zugankerschrauben unter Zwischenschaltung von Hartholzklötzen montierbar gemacht.

Als ich das Haus zwecks Jobaufnahme verlassen hab, lief die Maschine immer noch.

Bei unseren jährlichen Hausgemeinschfts-Sommerfesten kommt dieses Thema gelegentlich wieder zur Sprache. Jeder erinnert sich gern.
(beer) (handshake) (beer)

wenesn
 
havelmatte

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wenesn schrieb:
Fast alle Stecker waren abgezogen, ein paar steckten, wie sich später herausstellte überwiegend an der falschen Stelle.
Das kann sich heutzutage kein Mensch mehr vorstellen. Die Waschgeräte hatten damals ja noch sehr dicke Kabelbäume. Ohne Schaltplan war das nichts für Bastler, dafür konnte man Stunde über Stunde für eine solche Arbeit hinlegen. Hut ab, wer das geschafft hat.
Bei Bauknecht liessen sich die Steuergerätekontakte auch noch einzeln wechseln.

Wen es interessiert, hier die Explosionszeichnungen der Siemens WK 41
http://www.siemens-home.de/sparepart/finder/detail/WK41(00)
und der SIEWAMAT 450
http://www.siemens-home.de/sparepart/finder/detail/WV4500A(00)
 
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