Lorenz Röhren Kofferradio wiederbeleben

Diskutiere Lorenz Röhren Kofferradio wiederbeleben im Forum Nostalgie Geräte ( Röhrenradios ect.) im Bereich Reparaturtips braune Ware - Hersteller: Lorenz Typenbezeichnung: Lorenz-Touring, Type: 9047 L Chassi: Röhren: 5 x...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
H

hepo

Benutzer
Registriert
20.05.2006
Beiträge
7
Punkte Reaktionen
0
Hersteller: Lorenz
Typenbezeichnung: Lorenz-Touring, Type: 9047 L
Chassi: Röhren: 5 x DF96, DAF96, DK92, DL94, DC90

Vorhandene Messgeräte: Oszilloskope
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Grundwissen mit Reparaturerfahrung bei TV / HIFI / Video ...

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo zusammen!

Ich bitte die alten und jungen Hasen um generelle Mithilfe.
Jetzt bin ich glücklicher Besitzer eines tragbaren Röhrengerätes (freu).
Es handelt sich um ein Allstromgerät, Anoden und Heizbatterie sind nicht mehr vorhanden, also weiss ich kaum was über die Höhe der Versorgungsspannung.
Es fiel mir sehr schwer, aber ich habe mich erst mal mit dem Einschalten zurückgehalten:
die kleinen Glüh-Dinger haben nur 1,4 V Heizspannung, und wehe, die werden überschritten... :(

Wie kann ich die Stromversorgung testen? Einen regelbaren Trafo (bis 250 V) habe ich zur Verfügeung, einen Schaltplan leider nicht...

Wie gesagt, jeder Tipp ist willkommen; ein Schaltplan, evtl. auch nur für ein ähnliches Gerät wäre optimal.

viele Grüße

Helmut
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

Benutzer
Registriert
09.03.2005
Beiträge
2.456
Punkte Reaktionen
377
Allstromgerät? Damit bezeichnet man die netzbetriebenen Geräte ohne Netztrafo, die mit Wechsel- oder Gleichspannung betrieben werden können. Sie haben durchweg eine Gleichrichterröhre des Typs UY... oder evtl. einen größeren Selen-Einweggleichrichter. Dein Gerät ist vermutlich nur für Batteriebetrieb ausgelegt.

Bei den Röhren-Koffergeräten gab es verschiedene Anodenspannungen. Gängig waren 90 V, es gab aber auch niedrigere Spannungen (45 V, 70 v...) Da wäre ein Schaltplan oder eine Anleitung schon hilfreich. Wenn Du woanders keinen kriegen kannst, dann wahrscheinlich z.B. beim Schaltungsdienst Lange (http://www.schaltungsdienst.de).

Ein Regeltrafo bringt am Ausgang Wechselspannung, die müsste erstmal gleichgerichtet und gesiebt werden. Für erste Versuche sollten ein Brückengleichrichter und ein Elko mit mindestens 100 µF und ausreichender Spannungsfestigkeit reichen. Mit dem (hoffentlich netzgtrennten) Regeltrafo die Spannung am Elko auf den Wert einstellen, den das Radio braucht, siehe oben. Da die Siebung einer solchen Schaltung nicht besonders gut ist, dürfte allerdings ein deutliches Netzbrummen auftreten, das nur mit einer aufwendigeren Siebung oder einer Stabilisierung wegzukriegen ist.

Liegen die Röhrenheizfäden alle parallel, oder zum Teil in Reihe? Im ersteren Fall benötigst Du für die Röhrenheizung 1,4 bis 1,5 Volt, die Stromaufnahme dürfte in der Größenordnung von 500 mA liegen. Wenn einige Heizfäden in Reihe liegen (auch das gab es bei manchen Geräten), ist eine höhere Spannung erforderlich.

Viel Erfolg, Lutz
 
B

Bertl100

Benutzer
Registriert
19.05.2005
Beiträge
3.786
Punkte Reaktionen
1.510
hab da was gefunden:

http://www.radiomuseum.org/r/lorenz_touring_9047.html

da steht drin "netz- und batteriespeisung". stimmt das?
Ist denn ein Netzteil eingebaut in deinem Gerät?

wenn ja:
meines wissens kannst du mit der anodenspannung nicht wirklich was verkehrt machen. du bräuchtest halt nur den schaltplan, um die richtige höhe zu überprüfen.
anders kann es bei der heizung sein. (muß aber nicht!) hier wird oft bei solchen geräten unbedingt die heizbatterie benötigt!!! ohne die batterie stimmt die heizspannung u.u. überhaupt gar nicht. und da sind die röhren wenns dumm läuft sofort hin.
-> schaltplan.

Gruß
Bernhard
 
DAC324

DAC324

Benutzer
Registriert
13.03.2006
Beiträge
87
Punkte Reaktionen
0
röhrenradiofreak schrieb:
Allstromgerät? Damit bezeichnet man die netzbetriebenen Geräte ohne Netztrafo, die mit Wechsel- oder Gleichspannung betrieben werden können. Sie haben durchweg eine Gleichrichterröhre des Typs UY... oder evtl. einen größeren Selen-Einweggleichrichter. Dein Gerät ist vermutlich nur für Batteriebetrieb ausgelegt.
Manchmal hatten diese Geräte aber ein Einschub-Netzteil, das man an Stelle der Anodenbatterie im Gehäuse verstauen konnte.
Da wäre ein Schaltplan oder eine Anleitung schon hilfreich. Wenn Du woanders keinen kriegen kannst, dann wahrscheinlich z.B. beim Schaltungsdienst Lange (http://www.schaltungsdienst.de).
Oder Walter Groer.
Das Gerät wurde auch unter der Bezeichnung Schaub Camping verkauft. Vielleicht findet man dazu auch was.
Ein Regeltrafo bringt am Ausgang Wechselspannung, die müsste erstmal gleichgerichtet und gesiebt werden.
Batterieröhren sind meist ab ca. 30 V betriebsfähig (manche noch weniger). Da die Anodenstromaufnahme verhältnismäßig gering ist, kann es sich lohnen, bereits weggeworfene Alkaline-Batterien zu benutzen. Mit 10 9V-Blocks erhält man z.B. 90V Leerlaufspannung, die im Falle gebrauchter 9V-Blocks auf Werte zusammenbricht, die hier völlig ausreichen.

Liegen die Röhrenheizfäden alle parallel, oder zum Teil in Reihe? Im ersteren Fall benötigst Du für die Röhrenheizung 1,4 bis 1,5 Volt, die Stromaufnahme dürfte in der Größenordnung von 500 mA liegen. Wenn einige Heizfäden in Reihe liegen (auch das gab es bei manchen Geräten), ist eine höhere Spannung erforderlich.
Das ist der wichtigste Punkt. Man kann das mit etwas Hingabe auch ohne Schaltplan herausfinden. Batterieröhren sind immer direkt geheizt (Heizfaden=Kathode; Heizung mit Gleichspannung). Man muß also nachsehen, wie die Kathodenanschlüsse geschaltet sind. Auch hier kann man z.B. mit einer gebrauchten 1,5V-Zelle testen. Man verbindet sie mit den Heizfadenanschlüssen einer Röhre und mißt die Stromaufnahme. Außerdem sieht man im Dunkeln die Heizfäden ganz schwach leuchten.
Ist der Anschluß für die Heizbatterie noch vorhanden, kann und sollte man natürlich diesen verwenden. Ein einstellbares Gleichspannungs-Labornetzteil (am besten mit Feineinstellung der Ausgangsspannung) ist hier von Vorteil. Man beginnt auch hier wieder mit 1,5V und kontrolliert die Stromaufnahme (300 - 500 mA) sowie die Heizfäden. Diese sollen nur gerade eben rot glimmen.
Meistens hat man mit 1,5V schon den richtigen Wert getroffen. Falls nicht (Stromaufnahme deutlich unter 200 mA) kann man die Ausgangsspannung in 1,5V-Schritten erhöhen. Heizbatterien hatten aber maximal 6V (das entspräche 4 Röhren in Reihe geschaltet). Also auf keinen Fall die Spannung weiter erhöhen, sondern in der Schaltung nachsehen, falls es immer noch nicht klappt.
Da man bei den Röhren die einzelnen Anschlüsse sieht, kann man die Heizfäden auch vorher testen (siehe oben mit der 1,5V Mignonzelle).
 
H

hepo

Benutzer
Registriert
20.05.2006
Beiträge
7
Punkte Reaktionen
0
Erst mal vielen Dank für eure Antworten.

da steht drin "netz- und batteriespeisung". stimmt das?
Ist denn ein Netzteil eingebaut in deinem Gerät?

Genau! Ich kann merkwürdigerweise Wechselspannungen und
dazwischen "krumme" Gleichspannungswerte, also 160V=, bzw 200V= einstellen.

anders kann es bei der heizung sein. (muß aber nicht!) hier wird oft bei solchen geräten unbedingt die heizbatterie benötigt!!! ohne die batterie stimmt die heizspannung u.u. überhaupt gar nicht. und da sind die röhren wenns dumm läuft sofort hin.

Genau das sind meine Bedenken. Laut Röhrendatenblatt erhalten die D Typen nur 25mA Heizstrom bei 1,4 Volt. Falls die Heizbatterie im Netzbetrieb zur Stabilisierung dient, sollte ich das Gerät wohl besser nicht ohne Batterie am Netz betreiben.

Also forsch ich erst mal nach einem Plan.


Gruß

Helmut
 
D

Dr.-Ing. Miroslav Steiner

Benutzer
Registriert
25.03.2007
Beiträge
7
Punkte Reaktionen
0
Hallo,
die besagten Röhren habe ich zum Teil noch vorrätig. Zu dem Gerät (B.j. etwa um 1956) gab es einen "Eliminator" also eine Stromversorgung mit gleichgerichteten (DC) Spannung von 1,4 V etwa 0,3A und der Anodenspannug Gleichstrom nicht höher als 67,5V, Verbrauch so um die 30 mA.
Diese Spannungen müssen gut gesiebt werden, also Elkos mit etwa 5000 uF an die Heizung, dort reicht die Betriebsspannung 6V und ein Elko 470 uF für die 67,5V, die Spannung ist nicht kritisch, die Heizung funktioniert ab etwa 1,1V und die Anode kommt auch mit 45V gut zurecht. Nur höhere Werte können die Röhren schnell hinrichten.
Das Problem ist meistens in dem Selengleichrichter, der mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr funktioniert. Ein Ersatz mit Siliziumdioden ist möglich, aber die Spannungen werden bestimmt zu hoch. Deshalb wird es nötig, die Gleichrichter zu "verschlechtern", in dem man in serie einen Widerstand schaltet. Für die Heizung würde ich 3 oder 5 Ohm 1 W vorschlagen, die Anode vielleicht mit 330 Ohm 0,5W. Nachmessen und ev. kleinere oder größere Werte nehmen.
 
D

Dr.-Ing. Miroslav Steiner

Benutzer
Registriert
25.03.2007
Beiträge
7
Punkte Reaktionen
0
Hallo,
ich habe meine Röhrentabellen durchgeschaut, das Gerät braucht zum Heizen genau 350 mA bei 1,4V, eine andere Spannung kommt nicht in Frage wg. die Vorspannungen der Gitter.
Der Anodenstromverbrauch bei 67,5 V dürfte bei etwa 18 mA liegen.
Gruß Mirco
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Lorenz Röhren Kofferradio wiederbeleben
Oben