Metz 403 WF Schaltbildsuche wg. verzerrter UKW-Wiedergabe,

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dosendieter

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Hersteller: Metz

Typenbezeichnung: 403 WF

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Schaltbildsuche wg. verzerrter UKW-Wiedergabe,

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Nein


Hallo,
ich, Dieter, bin neu hier im Forum; bin Jg.66, und bastele gerne an alten Radios, mal mehr, mal weniger erfolgreich.
Mein Problem:
der Metz klingt sehr rauh auf UKW, AM ist in Ordnung. Ich denke mal, das da der Ratiodetektor nicht mehr i.O. ist.
Die Lautstärke ist bei optimaler Abstimmung (mag. Auge) geringer als beim Eindrehen. Allerdings durchblicke ich die Konstruktion nicht so ganz, daher der Schaltplanwunsch, gerne auch nur der betreffende Auschnitt, falls Copyrightproblem.
Danke schon mal.
Dieter
 
B

Bertl100

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Hallo Dieter,

Schaltplan liegt mir leider keiner vor.
Ich denke, Deine Mutmaßung "Ratiodetektor" ist schon ganz richtig.
Der Abgleich des Ratiodetektors ist bei den alten Röhrenradios meist recht stabil, das heißt nur recht selten wirklich weggelaufen.
Viel häufiger sind ausgetrocknete Ratio-Elkos und verbrauchte EABC80.
Beides führt dazu, dass die Stelle des reinsten Empfangs nicht mehr mit dem max. Ausschlag des mag. Fächers zusammenstimmt.
Such mal in der Nähe der EABC80 den Ratio-Elko. Er müßte so ca. 2 - 5µF, 70V haben. Der Pluspol liegt bei diesem Elko auf Chassis-Masse. Daher meist leicht zu finden.
Eine andere EABC80 zum testen hast du nicht zur Hand?

HF und ZF Röhren kann man i.a. im Betrieb ziehen und tauschen. Bei NF-Röhren sollte man das jedoch nicht tun.
Die Verbundröhre EABC80 (die Demodulator und NF-Stufe zusammen ist) gehört auch dazu.
Der sprunghafte Anstieg der Spannung am Anodenanschluß beim ziehen, kann die nachfolgenden Stufen gefährden. Oder den Ausgangsübertrager beschädigen (bei Endröhren EL...).

Die Koppelkondensatoren in der gesamte Endstufe solltest du auch mal prüfen und besser tauschen. Jetzt weniger wegen Deinem Problem, aber um ein schnelles Ableben des Gerätes zu vermeiden.

Gruß
Bernhard
 
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esla

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Hallo,

das wäre dann lt. Schaltbild der C6, 4 µF (63/70 V) an Pin 2 der EABC 80.

Gruß Jens
 
röhrenradiofreak

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Bertl100 schrieb:
Der Abgleich des Ratiodetektors ist bei den alten Röhrenradios meist recht stabil, das heißt nur recht selten wirklich weggelaufen. Viel häufiger sind ausgetrocknete Ratio-Elkos und verbrauchte EABC80.
Hallo Bernhard,

bezüglich des Ratioelkos und der übrigen Dinge gebe ich Dir Recht, aber verstimmte Ratiokreise kommen nach meiner Erfahrung mindestens ebenso häufig vor wie verbrauchte EABC 80.

Das soll aber jetzt nicht alle anderen ermuntern, erst mal am Abgleich zu drehen! Zunächst müssen defekte Bauteile erneuert werden, dann erst darf man abgleichen. Sonst hat man schnell ein völlig verstimmtes Gerät, das nur schwer wieder richtig abzugleichen ist.

Lutz
 
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Bertl100

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Hallo Lutz,

aber verstimmte Ratiokreise kommen nach meiner Erfahrung mindestens ebenso häufig vor wie verbrauchte EABC 80.
Lustig, wie man doch oft unterschiedliche Reparaturerfahrungen macht!

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

röhrenradiofreak

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Hallo Bernhard,

vielleicht liegt das am unterschiedlichen Klima: Du wohnst ungefähr 500 km (Luftlinie) südlicher und ungefähr 450 m höher über NN als ich :-D

Lutz
 
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dosendieter

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Hallo an Alle
und Danke für die Tipps;
Danke an Jens für den Schaltplanauszug.
Ich habe mir mal in der Grabbelkiste eine neue und drei gebrauchte EABC80 gesucht; erstmal werde ich mir den Ratioelko vornehmen, berichte dann natürlich wie es geklappt hat.

Ich habe allerdings noch einen anderen Verzerrkandidaten im Regal stehen; ein Opta Kobold 1720W. Mit Hilfe des Schaldbildes habe ich schon diverse Kondensatoren getauscht, auch den Ratioelko, hat aber nix gebracht. Dieses Gerät hat zwei Ge-Dioden im Ratiodetektor, die sind im Abschirmbecher diebstahlsicher verbaut. Wie könnte sich denn ein Defekt dieser Dioden äußern?
Ohne Messsender tue ich mich mit einem Abgleich etwas schwer, daher will ich alles andere vorher ausschließen können.

Gruß aus der Bierstadt Bitburg
Dieter
 
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Bertl100

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Hallo Dieter,

die Ge-Dioden sind selten ganz kaputt. Aber ihre Eigenschaften laufen schon oft weg.
D.h. dass dann die Symmetrie des Ratio-Detektors dahin ist. Meist ist das aber mit einem Nachgleich des Ratio-Filters halbwegs aufzufangen, dann braucht man nicht das Filter zu zerlegen!

Gruß
Bernhard
 
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dosendieter

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Hallo und guten Abend,

vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise. UKW klingt jetzt wieder prima.
Ich habe den Ratioelko getauscht und dann durch annähern eines Schraubendrehers die Spule im Bandfilter gefunden, nachgestimmt und gut wars.
Allerdings konnte ich die Koppelkondensatoren vor den Endröhren und den zugehörigen Kathodenelko auch gleich tauschen, das hatte ich vorher nicht gedacht und nicht gehört, ausserdem sahen die ja noch sooooo gut aus.......aber die Spannung an den Steuergittern.....das das so überhaupt noch so sauber geklungen hat.....

Ein paar Probleme bleiben aber dennoch:
- der Klangregler für die Höhen kratzt, ist aber dicht gekapselt
- die Fingerprobe bei den Endröhren gibt nur bei einer ein ordentliches Brummen, die an der EABC-Triodenanode liegende EL41
brummt sehr, sehr leise, Tausch änderte nichts, Spannungen unauffällig (lt. Schaltbild), ist das normal bei Gegentakt?

Wenn ich Zeit habe, versuche ich mal die AÜ-Wicklungen zu vertauschen.

gruß
Dieter
 
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Bertl100

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Hallo Dieter,

na dann Gratulation!! Super!

Gut, dass du die Koppelkondensatoren auch getauscht hast! Sehr weise Entscheidung!

Höhenregler: da solltest du mal den zugehörigen Kondensator suchen. Der, der die Höhen beschneiden soll.
Oft ist der an einem Punkt mit DC-Spannung angeschlossen, z.b. Anode EABC80.
Wenn der Leckstrom hat, dann kratzt auch der Höhenregler.

Ich habe leider keinen Schaltplan. Es muß aber nicht überall gleich laut Brummen! Das hängt auch davon ab, wie niederohmig der Punkt ist. Bei Kathodynstufen (hier nicht im Gerät vorhanden denk ich) wird z.b. die Endröhre von der Kathode der Kathodynstufe deutlich niederohmiger angesteuert, als die, die von der Anode angesteuert wird.
Stimmen alle Spannungen? Also Anoden der Treiberröhren EABC, EAF? Kathodenspannungen? Steuergitter?
Falls ja, sollte eigentlich alles ok sein.

>Wenn ich Zeit habe, versuche ich mal die AÜ-Wicklungen zu vertauschen.
Das würde ich nicht tun. Dann verpolst du die Gegenkopplung und es kommt zum Schwingen! D.h. daraus kannst du keine verwertbare Info entnehmen.

Gruß
Bernhard
 
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esla

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Bertl100 schrieb:
Ich habe leider keinen Schaltplan.

Hallo Bernhard,

Schaltplanauszug ist an Dich per Mail unterwegs. So kannst Du (noch) besser helfen. :mrgreen:

Gruß Jens
 
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Bertl100

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Hallo Dieter,

so! Schaltplan liegt vor! Danke!

Der Höhenregler setzt am Hochpunkt des Lautstärkereglers an. Dort dürfte keine Gleichspannung sein.
Evtl. ein bißchen wenn C101 leckt. Aber nicht soviel, dass der Regler dann kratzt. Es wird also wohl tasächlich am Regler liegen.
Kannst du ihn nicht anbohren, 1mm Bohrer, damit du reinsprühen kannst?

>die Fingerprobe bei den Endröhren gibt nur bei einer ein ordentliches Brummen, die an der EABC-Triodenanode liegende EL41
>brummt sehr, sehr leise, Tausch änderte nichts, Spannungen unauffällig (lt. Schaltbild), ist das normal bei Gegentakt?
Die EABC80-Triode arbeitet als Phasenumkehrröhre. Sie versucht, das am linken Ende von R44 immer annähernd 0VAC anliegen.
(in der Realität muß natürlich schon ein wenig was anliegen, weil die Röhren nicht unendlich sondern nur ca. 70fach die Spannung verstärkt).
Durch die Schaltung von R50 und R51 wird dadurch am linken Ende von R37 immer das gegenphasige Signal vom linken Ende von R36 erzeugt. Die Summe beider ergibt dann (linkes Ende R44) null.
Wenn du jetzt an R37 eine Störung einkoppelst dann wird diese von der EABC ja auch verstärkt, die Röhre versucht hier wieder das gegenphasige zu R36 einzustellen. Anders gesagt ist die EABC80 über R51 stark gegengekoppelt (zumindest hinsichtlich Signalen, die an R37 anliegen. Durch diese starke Gegenkopplung erscheint dieser Punkt in der Schaltung (AC-mäßig) viel niederohmiger als die Anode von der EAF42. Diese hat überhaupt keine lokale Gegenkopplung.
-> es muß dort deutlich lauter brummen.
Die 45V, 68V, 20V und 0.77V sind einigermaßen ok? +/-20% ist kein Problem.

Gruß
Bernhard
 
D

dosendieter

Gast
Hallo Bernhard und Jens,

ich werde mal schauen, ob sich am Höhenregler was vorsichtig aufbiegen lässt, und wenn es nur mit einer Messerspitze ist, Hauptsache das Sprühröhrchen passt rein.

Zur Endstufe: Das war mal 'ne kompetente Erklärung, ich hatte die genaue Funktion bisher noch nicht geblickt, jetzt seh ich klarer, und das Schaltungsverhalten scheint mir also normal.
Auch die Betriebsspannungen sind absolut passend. Ich denke mal, etwas zu niedrige Kathodenspannung an den EL41 und etwas zu hohe Anodenspannungen an der EABC-Triode bzw. EAF liegen im Verschleiß der Röhren begründet (höherer Innenwiderstand).
Beim versuchsweisen Tausch mit meinen Teströhren stimmten die Werte.

Das Tauschen der Übertrageranschlüsse schenke ich mir also, dank eures Hinweises habe ich auch die Gegenkopplung gefunden, die sich dann in eine satte Mitkopplung verwandelt hätte (Phasenlage, ja?)

Also nochmals vielen Dank für eure Hilfe, hat mich sehr gefreut!

gruß aus der Bierstadt Bitburg
Dieter
 
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Bertl100

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Hallo Dieter,

>Ich denke mal, etwas zu niedrige Kathodenspannung an den EL41 und etwas zu hohe Anodenspannungen an der EABC-Triode >bzw. EAF liegen im Verschleiß der Röhren begründet (höherer Innenwiderstand).
Genau richtig. Ich würde das aber erst mal lassen. Meistens ergibt sich kein hörbarer Unterschied.
Die Röhren können trotzdem noch sehr viele Jahre laufen, ohne dass der Hörer was merkt!

Ja, die "Über-Alles-"Gegenkopplung der Endstufe führt über den Pfad, in dem der Bassregler sitzt.
Sie koppelt am Fußpunkt des Lautstärkereglers ein. Wurde damals recht häufig so gemacht.

Gruß
Bernhard
 
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