Nordmende Fidelio 55 Endstufen-Last für Probelauf

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friedhelm388

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Hersteller: Nordmende

Typenbezeichnung: Fidelio 55

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Endstufen-Last für Probelauf

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform


Hallo,

ich restauriere gerade einen Fidelio 55. Das Chassis habe ich zur Instandsetzung ausgebaut. Im Zusammenhang mit der Erneuerung sämtlicher Papierkondensatoren und Elkos möchte ich das Radio nach jedem einzelnen Tausch probelaufen lassen, um das Fehler-Risiko möglichst gering zu halten. Dazu habe ich die internen Lautsprecher, abgesehen vom Hochtöner, über eine Verlängerung an den 4 Ohm Ausgang für Zusatzlautsprecher angeschlossen. Normalerweise werden ja die internen Lautsprecher beim Anschluss eines Zusatzlautsprechers nicht abgeschaltet. Daher würde mich interessieren, ob es hinsichtlich der Endstufe und des Ausgangsübertragers problematisch ist, wenn die Endstufe nur über die 4 Ohm Buchse belastet wird. Ich denke solange die Endstufe überhaupt belastet ist dürfte das keine Probleme machen, bin mir aber irgendwie unsicher. Wäre froh, wenn mir da jemand kurz weiterhelfen würde!

Gruß Martin
 
röhrenradiofreak

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Die Zweitlautsprecherbuchsen liegen direkt parallel zum Hauptlautsprecher. Somit ist es das Gleiche, ob dieser an die entsprechenden Lötösen auf dem Übertrager oder an die Zweitlautsprecherbuchsen angeschlossen wird. Also kannst Du das so machen.

Bei diesem Radio gibt es zwischen dem Schleifer des Lautstärkereglers und dem Steuergitter der EABC 80 ein Bauteil, das wie ein Papierkondensator aussieht, aber drei Anschlüsse hat. Falls Du dieses auch austauschen willst (was in dem meisten Fällen nicht nötig ist), musst Du es durch einen 10 M Ohm-Widerstand und einen 10 nF-Kondensator ersetzen. Je nach Einbaulage kann es sein, dass das Radio danach leicht brummt. Dann müssen diese Bauteile abgeschirmt werden. Dazu reicht es, einen mit Masse verbundenen Draht ein paarmal drumzuwickeln. Eind lückenlose Abschirmung ist nicht nötig.

Lutz
 
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friedhelm388

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Danke für die Info!

Ich wollte eigentlich alle Papierkondensatoren tauschen, aber wenn der Teeri + 10 MOhm zum Steuergitter der EABC 80 an der Stelle erfahrungsgemäß keine Probleme macht, lasse ich ihn zugunsten der Originalität drin. Hast Du vielleicht auch Erfahrungswerte hinsichtlich dieser weißen Neokond Papierkondensatoren? Die sind ja mit einer Art Kunststoff vergossen; in diesem Chassis in hoher Anzahl im Bereich der Klangregelung vorhanden. Wollte die dort gegen MKP ersetzen, aber spare mir auch gerne die Arbeit, sofern die Neokond-Dinger unproblematisch wären.

Gruß Martin
 
röhrenradiofreak

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Unproblematisch sind diese nicht, sie haben Isolationsfehler in ähnlichem Maße wie andere Papierkondensatoren.

Allerdings tausche ich nicht, wie es viele tun, pauschal alle Papierkondensatoren in einem Gerät, sondern überprüfe zunächst deren Isolation (durch direkte Messung, oder durch Überprüfung der Spannungen in der Schaltung) und entscheide je nach ihrer Aufgabe, ob sie jeweils drinbleiben können.

Die von mir genannte Kondensator-Widerstands-Kombination muss nur ausgetauscht werden, wenn der Lautstärkeregler hörbar kratzt. Eigntlich muss dann nur der Kondensator getauscht werden, der Widerstand kann drinbleiben. Oder man schaltet vor den Schleifer des Lautstärkepotis, also in Reihe mit dem vorhandenen Kondensator, einen zusätzlichen mit mindestens 22 nF, das funktioniert genauso gut.

Lutz
 
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friedhelm388

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Hallo,

vielen Dank für die detaillierten Antworten!

Bei den ersten Probeläufen hat sich nun ein weiteres Problem offenbart. Der Selen-Gleichrichter (AEG-Säule) wird schon nach wenigen Minuten heiß. Am Plus-Ausgang der Graetz-Brücke liegen 226 V anstelle der im Schaltplan angegebenen 285 V an. Somit dürfte das gute Stück wohl seine Zeit hinter sich haben. Als Ersatz wird ja häufig eine Brücke aus 1N 4007 Dioden mit Widerstand in Reihe vorgeschlagen. Hingegen gibt es ja auch "fertige" Brückengleichrichter zu kaufen. Gibt es da eine Goldstandard-Lösung für den Umbau auf Silizium-Gleichrichter?

Gruß Martin
 
röhrenradiofreak

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Erstmal solltest Du durch Messung des Anodenstroms hinter dem Gleichrichter feststellen, ob es überhaupt an dem Gleichrichter liegt und nicht an einer zu hohen Stromaufnahme der Schaltung.

Ob Du einzelne Dioden nimmst oder einen fertigen Gleichrichter, ist elektrisch gesehen gleichwertig und somit Geschmackssache. Der Widerstand in Reihe (ca. 150 Ohm / mind. 3 Watt) ist wichtig, um den Innenwiderstand des Selen-Gleichrichters nachzubilden, sonst ist die Anodenspannung zu hoch. Was meist vergessen wird: manchmal machen sich Kommutierungsstörungen des Siliziumgleichrichters als schnarrende Empfangsstörung bemerkbar, dann muss man parallel zu jeder Diode einen kleinen Kondensator (ca. 100 pf bis 1 nF) schalten.

Lutz
 
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friedhelm388

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Hallo,

ich habe einen Gleichrichter aus einzelnen Dioden mit parallelen 470 pF Keramikkondensatoren eingebaut. Die Brücke liefert in Kombi mit 120 Ohm Lastwiderstand 286 V. Ladeelko erbenfalls ersetzt.
Papierkondensatoren + Ratioelko + Kathodenelko neu. Das Kombi-Bauteil 10 nF + 10 MOhm habe ich ebenfalls ersetzt und ärgere mich schwarz, denn das Lautstärkepoti kratzt immer noch und darüber hinaus habe ich jetzt ein leichtes Grundbrummen, abhängig von der Stellung des Lautstärkepotis. Dieses Brummen ist allerdings minimal, fällt also nur bei sehr schwachen Sendern und in TA-Stellung auf. Der erwähnte Kondensator (axial) befindet sich am Original-Einbauort. Den Widerstand habe ich parallel zwischen den entsprechenden Lötösen verdrahtet. Die Bauteile liegen also etwas voneinander entfernt. Den Kondensator habe ich sehr sorgfältig geschirmt mit einer durchgehenden Wicklung aus blankem Draht auf Chassis-Masse. Den Widerstand ebenso geschirmt, allerdings nicht so aufwendig wie den C, also nur ein paar Windungen Draht. Das Original kann ich leider nicht weiterverwenden, da es zur Klärung der Anschluss-Logik beschädigt wurde, wobei der Widerstand noch intakt ist. Müssen C + R im Ersatz vielleicht auch gemeinsam geschirmt werden? Oder habe ich da irgendwas übersehen? Sonst werde ich den Widerstand noch mal umlegen und sorgfältiger schirmen. Ansonsten klingt der Fidelio jetzt schon ganz gut. Sogar die EM34 gibt mit geschätzten 40 % noch Lebenszeichen von sich, seitdem die Anodenspannung passt.

Gruß Martin
 
röhrenradiofreak

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Netzbrummen kann verschiedenste Ursachen haben. Ob es an einer unzureichenden Schirmung liegt, wäre erstmal zu klären. In diesem Fall nimmt es zu, wenn man einen leitenden, nicht mit dem Chassis verbundenen Gegenstand in die Nähe der verdächtigen Bauteile hält (Vorsicht wegen der hohen Spannungen!).

Weitere mögliche Ursachen sind eine unzureichende Siebung in der Anodenspannungsversorgung. Hat der neue Elko eine gute Masseverbindung? Und ist er, wie auch alle anderen Bauteile, die Du ersetzt hast, an den gleichen Stellen an Masse angeschlossen wie die Originalbauteile? Bei einigen Bauteilen ist es nämlich durchaus nicht egal, wo am Chassis diese angeschlossen werden.

Generell kann man sagen, dass Brummen aufgrund einer unzureichend gesiebten Versorgungsspannung sich meist sehr dumpf anhört, während eine unzureichende Schirmung im NF-Signalweg meist ein etwas helleres Brummen, fast schon ein Schnarren, zur Folge hat.

Um herauszufinden, in welcher Stufe das Brummen entsteht, kannst Du testweise die Steuergitter der EABC80-Triode (Stift 9) und der EL84 (Stift 2) mit kurzem Kabel mit Masse verbinden.

Übrigens, ist die Kontaktgabe der Tastatur in Ordnung? Bei diesen Geräten eher selten...

Lutz
 
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friedhelm388

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Die beiden Elkos 100 µF + 50 µF habe ich an einen gemeinsamen Massepunkt in unmittelbarer Nähe zum Gehäuse des Original-Elkos geschaltet. Bin mir auch recht sicher, dass das Radio nach Ersatz des Gleichrichters noch nicht gebrummt hat. Darüber hinaus tritt das Brummen in der Tat in der Art eines hellen Schnarrens auf. Theoretisch kommen auch die anderen Kondensatoren im Bereich des Lautstärkepotis und des Höhenreglers in Betracht, da ich die in einem Rutsch mit dem besagten C + R-Bauteil ersetzt habe. Entspricht aber alles der originalen Verschaltung. Die Klangregelung funktioniert auch tadellos. Ich werde die o.a. möglichen Ursachen mal in Ruhe durchgehen; Bericht folgt.

Der Tastensatz funktioniert auf den ersten Eindruck: den werde ich aber auch noch einer Reinigung unterziehen, ebenso Röhrensockel + Fassungen. Ein weiteres mechanisches Problem besteht aber im Zusammenhang mit dem Senderwahl-Drehknopf. Dieser greift je nach Band-Stellung über einen "Zapfen" in eine gezahnte Mitnehmerscheibe. Es gibt zwei Mitnehmerscheiben, eine für UKW und eine für die restlichen Bänder, entsprechend zwei Skalenzeigern. Allerdings dreht sich bei UKW der AM-Antrieb mit und der UKW-Antrieb greift oberhalb 95 Mhz nicht mehr richtig in der Mitnehmerscheibe, d.h. man muss nachhelfen am Drehko um die Sender einzustellen. Ich gehe momentan davon aus, dass die Bauteile des Skalentriebs schwergängig geworden sind. Ich denke eine Reinigung mit WD 40 + Behandlung mit zähflüssigem Öl (Getriebeöl) an exponierten Stellen könnte das Problem beheben.

Gruß Martin
 
röhrenradiofreak

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Die Schwergängigkeit des Umschaltmechanismus kann verschiedene Gründe haben. Möglicherweise wird die Reinigung der Tastaturkontakte schon ein wenig helfen, denn wenn die UKW-Taste zu schwer geht, funktioniert der Umschaltmechanismus manchmal nicht mehr richtig. Ansonsten solltest Du auf die Welle, die mit dem Senderwahlknopf verbunden ist, im Umschaltmechanismus ein kleines Tröpfchen Öl geben. Achte darauf, dass kein Öl an das Skalenseil kommt, denn dann rutscht es nur noch durch und ist nahezu unbrauchbar.

Zur Reinigung der Tastatur und der Röhrenfassungen bitte nicht einfach alles mit Kontaktspray einjauchen, denn das macht die Pertinaxteile teilweise leitfähig, Folge sind Kriechströme oder sogar Funkenüberschläge.

An den Röhrenfassungen braucht man normalerweise nichts machen, wenn man die Stifte der Röhren mit einem Glasfaserpinsel blankgemacht hat.

Für die Tastaturkontakte bevorzuge ich folgende Reinigungsmethode, die zwar aufwendiger ist, dafür aber dauerhaft einwandfreie Kontaktgabe garantiert:

Man nehme Pappe gut von der Dicke einer Postkarte. Sie sollte möglichst steif sein und darf keine Hochglanzbeschichtung haben. Gut geeignet sind die Pappen, die bei Hemden und anderen Kleidungsstücken mit eingepackt sind, damit sie verpackt schön gerade bleiben, oder auch die Rückseite eines Briefblocks.

Daraus schneidet man einige etwa 10-15 cm lange Streifen. Die Breite (einige mm) muss knapp der Höhe der Tastaturschieber entsprechen.

Einen solchen schiebt man stückweise von der Geräterückseite her seitlich am Kontaktschieber vorbei zwischen die Kontakte der Tastatur, wobei man die Taste wiederholt leicht drückt (sonst kriegt man ihn nicht dazwischen, weil es zu schwer geht und der Pappstreifen abknickt).

Danach tränkt man ihn mit etwas Video- oder Tunerspray. Das ist nicht so aggressiv wie Kontaktspray, hat aber auch eine Reinigungswirkung.

Nun drückt man die Taste einige Male vollständig hinunter und löst sie wieder aus. Dabei hält man einmal den Pappstreifen fest, so dass die Kontakte am Kontaktschieber daran reiben, einmal bewegt man ihn mit, damit die feststehenden Kontakte daran reiben.

Schließlich zieht man ihn wieder langsam und stückweise heraus. Auch dabei wieder die Taste wiederholt bewegen, sonst geht es zu schwer und der Pappstreifen reißt womöglich ab.

Der Bereich des Pappstreifens, wo die Kontakte waren, ist danach braun (fettiger Schmutz) bis dunkelgrau (Oxid). Die Kontakte aber sind, in hartnäckigen Fällen vielleicht erst nach einer Wiederholung der Prozedur, blitzblank und funktionieren einwandfrei.

Das muss man nacheinander mindestens bei allen Kontaktreihen machen, die durch die UKW-Taste betätigt werden. Wenn man auch Lang-, Mittel- und Kurzwelle hören will, ebenfalls bei den Tasten L, Peil-Ant, M und K. Die Taste TA ist meist nicht betroffen.

Lutz
 
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friedhelm388

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Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung zur Reinigung der Tasten-Kontakte!

Mit dem Brumm-Problem bin ich einen kleinen Schritt weitergekommen: die geschirmten Bauteile reagieren NICHT, wenn man sich mit nem leitenden Gegenstand nähert. Hingegen wird das Brummen lauter, wenn man in unmittelbarer Nähe von C 73 + C 74 kommt. Es handelt sich um 5000 pF Kondensatoren von den Schleifern des Höhen- bzw. Lautstärkepotis, die zu einer gemeinsamen Lötöse geschaltet sind. Verbaut habe ich Print-MKTs mit verlängerten Anschlüssen. Im Zweifel löte ich die beiden Neokons halt noch mal rein. Vielleicht liegt das Problem auch woanders und die beiden Cs liegen nur zufällig im verbrummten Signalweg?

Gruß Martin
 
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Bertl100

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Hallo zusammen,

ich weiß jetzt nicht genau, wie der Fidelio dort genau geschirmt ist.
Aber es gab Geräte, wo durch Gehäuseteile (beschichtet mit Alufolie oder Leitlack) die Schirmung an solche empfindlichen Stellen vorgenommen wurde.
Ich würde also auch Ausschau halten, ob vielleicht irgendwo eine Alufolie aufgeklebt war/ist, oder dort ein Kontaktproblem ist.

Gruß
Bernhard
 
röhrenradiofreak

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Ich habe auch jetzt weder das Gerät noch den Schaltplan zur Hand. Im Nachfolgemodell gibt es keine C's mit diesen Positionsbezeichnungen. Deshalb weiß ich weder, wie sie mechanisch verbaut sind, noch wie sie elektrisch verschaltet sind.

Die Bodenplatte der Nordmende-Radios aus diesen Baujahren ist auf der Oberseite mit Alufolie beschichtet. Diese ist mit Masse (Chassis) verbunden, dazu dient eine in der Bodenplatte eingenietete Lötöse. Fehlt diese Abschirmung oder ist sie unwirksam, weil nicht mit Masse verbunden, neigt das Radio zum Brummen.

Ansonsten hilft es in solchen Fällen, die Anschlussdrähte der Bauteile möglichst kurz zu machen und die Bauteile selbst möglichst dicht ans Chassis zu biegen oder, wenn möglich, zwischen benachbarten Bauteilen anzuordnen, die Verbindung mit Masse haben. Wenn von diesen Kondensatoren ein Anschluss an Masse liegt, sollte man, wenn nötig, möglichst nur diesen verlängern, nicht den anderen.

Lutz
 
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friedhelm388

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Also das Brummen steht entgegen meines vorhergendenen Beitrags doch irgendwie mit der Schirmung im Zusammenhang. Wenn ich den Masseanschluss der Schirmung löse, ist das Brummen sehr laut. Bei intakter Masseanbindung nimmt es erheblich ab, bleibt jedoch als Restbrummen erhalten. Nen bisserl brummen die ja immer, aber subjektiv ist es zu laut. Im Vergleich zu meinem Graetz Comedia komme ich zur selben Einschätzung. Habe jetzt schon verschiedene Varianten ausprobiert, die Bauteile anders zu verlegen und zu schirmen, aber immer mit demselben Ergebnis: leichtes Grundbrummen. Dieses Brummen ist übrigens weitgehend unabhängig von der eingestellten Lautstärke, wird also auch bei voll aufgedrehtem Vol-Poti nicht lauter, auf Null-Anschlag hingegen verschwindet es völlig (Könnte das Poti vielleicht nen Masse-Problem haben?).
Die Bodenplatte besteht bei diesem Fidelio nur aus Pappe ohne Alu, eine Öse ist dort auch nicht. Es muss einer der ersten Fidelios der 55er Serie überhaupt sein, denn laut Fertigungsdatum stammt dieser von 1953. Der Schaltplan ist im Prinzip identisch mit dem vom Carmen 55 (Carmen 11 Kreise, Fidelio 12 Kreise), ggf. könnte ich den Plan auch mal scannen. C 73 + C 74 sind wahrscheinlich nicht ursächlich für das Problem. Allerdings sind sie gemeinsam über einen Kontakt im Tastensatz geschaltet. Masseproblem durch oxidierte Tastenkontakte??? Ich werde in den nächsten Tagen den Tastensatz erst mal reinigen, um grundlegende Probleme zu minimieren. Dann werde ich den Fidelio probehalber mal zusammenbauen und im Gehäuse probelaufen lassen. Bericht folgt!

Gruß Martin
 
röhrenradiofreak

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friedhelm388 schrieb:
Wenn ich den Masseanschluss der Schirmung löse, ist das Brummen sehr laut.
Welcher Schirmung?
friedhelm388 schrieb:
...auf Null-Anschlag hingegen verschwindet es völlig (Könnte das Poti vielleicht nen Masse-Problem haben?
Wenn sich die Lautstärke ganz auf Null stellen lässt, eher nicht. Aber diese Erscheinung zeigt, dass es sich um ein Problem in diesem Bereich handelt. Ich tippe immer noch auf unzureichende Schirmung der Bauteile und Verbindungen zwischen Lautstärkeregler und Steuergitter der EABC 80.
friedhelm388 schrieb:
Die Bodenplatte besteht bei diesem Fidelio nur aus Pappe ohne Alu, eine Öse ist dort auch nicht.
Was spricht dagegen, eine Abschirmung der Bodenplatte nachzurüsten? Du kannst ja erstmal zum Testen provisorisch eine Alufolie unter die Geräteunterseite legen und diese mit dem Chassis verbinden.
friedhelm388 schrieb:
Der Schaltplan ist im Prinzip identisch mit dem vom Carmen 55 (Carmen 11 Kreise, Fidelio 12 Kreise)...
Die Schaltpläne sind sich sicher sehr ähnlich, aber nicht identisch. Der Carmen 55 hat 10 FM-Kreise und 2 Lautsprecher. Der Fidelio 55 ist etwas aufwendiger: 11 FM-Kreise und 3 Lautsprecher. Außerdem hat er ein größeres und anders gestaltetes Gehäuse. Deshalb könnte es sein, dass einige Dimensionierungen im NF-Teil, speziell in der Klangregelung und/oder Gegenkopplung, leicht abweichen.

Lutz
 
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friedhelm388

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Hallo,

gemeint war die Schirmung des 10 nF Kondensators + 10 MOhm Widerstand.
Heutiger Probelauf im Gehäuse ergab: 1) Radio brummt leicht, 2) Lautstärkepoti kratzt, 3) UKW-Taste schwergängig mit Aussetzern, 4) EM 34 schlägt nie voll aus, UKW-Empfang scheint geringe Empfindlichkeit zu haben, empfängt also vergleichsweise wenig Sender (Vergleichsobjekt: Graetz Comedia 4R216), Empfang leicht verzerrt (UKW). Ich werde erst mal die Bauteile im Zusammenhang mit Lautstärkeregler, EABC 80 und deren Verdrahtung optimieren. Dann Tastensatz + Lautstärkepoti reinigen. Bericht folgt dann. Schon mal vielen Dank für die nette Unterstützung!

Gruß Martin
 
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friedhelm388

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Hallo,

das Brummproblem konnte ich beheben. Ich habe den 10 nF gemeinsam mit dem 10 MOhm neu verdrahtet und diesmal habe ich geschirmtes Kabel zur Verschaltung benutzt. Problem erledigt! Den Tastensatz habe ich mit Video 90 nach der von Lutz geschilderten Methode gereinigt. Das Problem mit dem UKW-Umschaltmechanismus ließ sich mit ein paar Tropfen ÖL auf der Gleitwelle beheben. Der Empfang blieb allerdings schlecht. Die beiden EC 92 im UKW-Teil waren von verschiedenen Herstellern. Eine trug noch den roten Punkt und gehörte somit wahrscheinlich zum Original-Röhrensatz, die andere wurde schon mal ersetzt, erkennbar am "modernen" Siemens-Logo. Nach dem Tausch der Ersteren ist der UKW-Empfang nun tadellos. Der Tuner arbeitet mit hoher Empfindlichkeit und die EM 34 signalisiert fast bei jedem Sender volle Signalstärke. Darüber hinaus ist der Klang jetzt ganz hervorragend. Dann geht es nun an die Aufarbeitung des Gehäuses...

Gruß Martin
 
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Gratuliere zur erfolgreichen Reparatur.

In UKW-Teilen, in denen EC 92 verbaut sind, sind diese öfter verbraucht.

Lutz
 
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Thema: Nordmende Fidelio 55 Endstufen-Last für Probelauf
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