Nordmende Othello In der Endstufe vielleicht eine EL 84 defe

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röhrenradiofreak

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Gratuliere erstmal zur erfolgreichen Wiederbelebung des rechten Kanals.

Dass der Netztrafo und der Selengleichrichter im Betrieb warm werden, ist normal. Wenn diese Teile aber so heiß werden, dass man sie nicht anfassen kann, ist etwas faul. In Frage kommen: Eine zu hohe Anodenstromaufnahme des Gerätes, ein Feinschluss im Selengleichter oder im großen Siebelko, oder ein Windungsschluss im Netztrafo.

Die Anodenstromaufnahme kannst Du in der Plus-Leitung, also dem Ausgang, des Selengleichrichters messen. Der Sollwert steht im Schaltplan, er dürfte bei diesem Gerät etwa bei 80 bis 100 mA liegen. Davon entfallen etwa 2/3 auf die beiden Endstufen. D.h. wenn Du die beiden EL 84 herausziehst, darf die Anodenstromaufnahme höchstens bei ungefähr 30 mA liegen. Typische Ursache für eine zu hohe Anodenstromaufnahme in einem Gerät, das ansonsten spielt, sind Isolationsfehler in Papierkondensatoren. Die von Dir erwähnten Neokon-Kondensatoren sind solche Kandidaten, falls sie als Koppelkondensatoren vor den Endstufen oder als Siebkondensatoren in einem Anodenspannungszweig verwendet werden. Ich weiß aber nicht, welche Funktion gerade diese Kondensatoren in diesem Gerät haben.

Du schreibst, der große Siebelko erwärmt sich kaum. Bedeutet das, dass er nur von den umliegenden warmen Teilen erwärmt wird? Selbst darf er sich nämlich überhaupt nicht merklich erwärmen, sonst muss er ausgetauscht werden.

Dann könntest Du noch die beiden Sekundärwicklungen des Trafos (Heizung und Anodenspannung) ablöten und den Trafo dann eine Zeitlang ans Netz anschließen. Nun darf er allerhöchstens handwarm werden, sonst hat er einen Windungsschluss.

Im übrigen wird vielfach empfohlen, den Netzspannungswähler bei Röhrenradios auf 240 Volt (falls vorhanden) zu stellen, weil die Netzspannung heute 230 Volt beträgt.

Lutz
 
B

Bertl100

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Hallo!

auch von meiner Seite Gratulation!

Der Telefunken Werbespot ist ja wirklich der Knaller!!

Gruß
Bernhard
 
Berna45

Berna45

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Hallo...
fand ich auch sehr orginell: Elektronenröhren können Halsweh haben und sind deshalb in einen dicken Schal eingehüllt...
... und nachdem der Empfänger wieder kuriert ist: der Jazz wird völlig selbstverständlich von schwarzen Elektronenröhren gespielt :-D :-D :-D
--
tja, der Othello hat mir jetzt, so hoffe ich, einen letzten Streich gespielt: hab noch die restlichen NEOKON gegen Neue ausgetauscht, dann den Spannungswähler auf 240 V gestellt nach Einbau ins Gehäuse eingeschaltet und das Radio spielt und spielt und spielt, zuerst ne halbe Stunde dann ne dreiviertel Stunde und dachte mir schon "na endlich jetzt tuts", kaum hatte ich das gedacht ist's UKW weggedriftet und lies sich auch nicht mehr reinholen solange das Radio betriebswarm war.
ohje, dachte ich bestimmt irgendwo ne kalte Lötstelle... (dieser Effekt trat bei der 220 V Einstellung nicht auf)
--
jetzt hatte ich in einem andern Radio auch ne ECC85 drin und hab die mal ausprobiert und komischerweise mit der geht es jetzt. mehrere Stunden UKW-Betrieb gar kein Problem, auch der Trafo wird nicht mehr so heiss...

Tja... :roll:

liebe Grüsse
Bernd :-D :-D :-D
 
röhrenradiofreak

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Na bitte, dann bist Du ja wieder einen Schritt weiter.

Diese Fehlererscheinung von der ECC 85 gibt es häufig. Sie wäre bald auch bei der 220 Volt-Einstellung aufgetreten, weil das ein Zeichen dafür ist, dass diese Röhre am Ende ihrer Lebensdauer angelangt ist.

Ich denke, weitere Streiche wird Dir dieses Radio nun kaum noch spielen. Denn diese Geräte sind im Großen und Ganzen sehr zuverlässig, wenn wie bei Deinem Gerät die üblichen Fehlerquellen (Kondensatoren und Kontaktprobleme) beseitigt sind. Was vielleicht einmal vorkommen kann, ist eine defekte Röhre. Das passiert aber seltener als allgemein angenommen. Zum Beispiel hatte ich vor etlichen Jahren ein Nordmende Fidelio, Baujahr 58, über längere Zeit im täglichen Alltagsgebrauch. Das Gerät (vom Sperrmüll) lief nach Ersatz einiger Kondensatoren und Beseitigung der üblichen Kontaktprobleme mit der Original-Röhrenbestückung mindestens 5000 Stunden ohne Störung, von mehreren durchgebrannten Skalenlampen abgesehen. Vermutlich läuft es heute noch.

Lutz
 
Berna45

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So und jetzt auch noch den Stereo-Test...
Versuchsaufbau sieht so aus: http://tinyurl.com/o5q8pb und so: http://tinyurl.com/o7gqbf
Als Erstling durfte von Keith Jarrett das Köln Konzert herhalten....
man ist fast geneigt zu denken man hätte einen Konzertflügel im Zimmer stehen :-D :-D :-D
---
Euch beiden und dem Board alles Gute

Bernd :roll:
 
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Thema: Nordmende Othello In der Endstufe vielleicht eine EL 84 defe
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