Zwei Anmerkungen zu dem Hinweis mit der vergrößerten Bandbreite:
Ursache ist nicht nur die Einführung der Stereophonie, sondern auch der Dynamikkompression: Viele Sender, vor allen Dingen Privatsender, heben die Lautstärke von leisen Programmteilen an, so ähnlich wie beim Dolby-Verfahren. Dadurch wird die mittlere Lautstärke größer. Sinn des Ganzen ist, dass man sich erhofft, mit dem lauteren Signal noch ein paar zufällige Hörer mehr zu gewinnen, um über die Einschaltquoten letztendlich die Werbeeinnahmen zu erhöhen. Nachteil sind zwei Dinge: die Dynamik geht verloren, und Verzerrungen, die nur an den lautesten Stellen entstehen, treten viel stärker auf und sind daher erheblich deutlicher hörbar. Letzteres passiert bei vielen Röhrenradios, deren ZF-Teil und/oder FM-Demodulator den vollen Frequenzhub nicht ohne Verzerrungen verarbeiten kann.
Diesen Effekt habe ich bei vielen Geräten bis ca. Baujahr 1953 festgestellt, vereinzelt auch noch bei späteren Baujahren. Bei den Philettas ab Mitte der 50er allerdings bisher nicht, obwohl wir hier mit RTL 89.0 einen Sender haben, der das oben beschriebene Kompressionsverfahren extrem einsetzt. Vielleicht ist das Gerät ja falsch abgeglichen oder irgendwas defekt (Ratio-Elko, eine Diode im Demodulator schwach,...)
Lutz
