UHER Mix 5 Keine Verstärkung- Frage zu Spannungswerten

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esla

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Hersteller: UHER

Typenbezeichnung: Mix 5

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Keine Verstärkung- Frage zu Spannungswerten

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform


Hallo!

Das nächste Problem. :roll: Ich bin an einem sehr alten Mischpult von UHER (Baujahr etwa... zwei Jahre jünger als ich :mrgreen: ) dran. Wichtig ist ja, was "hinten rauskommt", nur - da kommt nichts raus. Aufgebaut ist das Gerät noch auf Germaniumtransistorbasis (alles AC151r). Ich habe mal den Schaltplan einer Stufe mit Spannungswerten online gestellt, so wie ich diese eben gemessen habe:

uher_mix_5.jpg


Stutzig machen mich die sich bei allen fünf Einzelverstärkerstufen stark ähnendeln Spannungen am Emitter des zweiten Transistors, so im Millivoltbereich herumstreuend. Oder ist das bei der Schaltungsweise (ist ja eine Gegenkopplung drin) normal? Defekte Elkos konnte ich bislang (ohmisch) noch nicht feststellen. Die Transistoren einer Stufe habe ich probehalber ausgelötet und überprüft. Diese sind aber okay. Hat da jemand einen Tipp zur Vorgehensweise? Vielen Dank!

Gruß Jens
 
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Bertl100

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Hallo!

nun, zunächst mal können Deine Spannung so gar nicht stimmen. Es müssen negative Spannungen sein!
Das Ding läuft mit negativer Spannung gegenüber Masse!

Nun, die 0V am zweiten Transistor (Emitter) sind natürlich nicht richtig.
Ich frage mich aber, wie es sein kann, dass am ersten Transistor (Basis) dann -1.5V anliegen.
Die Basisvorspannung von diesem kommt nämlich vom Emitter des zweiten!
Kann sie aber nicht, wenn dort 0V anliegen würden! -> nochmal nachmessen!

Eine sinnvolle Messung wäre, bei den Transistoren auch E-B zu messen (nicht gegen Masse). Das müssen immer so um die 0.2V sein.

Verstehe ich dich richtig: es gehen alle 5 Verstärkerzüge nicht?
Ist ja komisch, dass ALLE defekt sind?!

Gruß
Bernhard
 
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esla

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Bertl100 schrieb:
nun, zunächst mal können Deine Spannung so gar nicht stimmen. Es müssen negative Spannungen sein!
Das Ding läuft mit negativer Spannung gegenüber Masse!

Hmm, klar. Ich dachte, dass das jeder sieht. ;) Hab' halt die Minuszeichen davor weggelassen. :lol:

Nun, die 0V am zweiten Transistor (Emitter) sind natürlich nicht richtig.
Ich frage mich aber, wie es sein kann, dass am ersten Transistor (Basis) dann -1.5V anliegen.
Die Basisvorspannung von diesem kommt nämlich vom Emitter des zweiten!
Kann sie aber nicht, wenn dort 0V anliegen würden! -> nochmal nachmessen!

Du kennst doch den Spruch: "Wer misst, misst Mist." Das habe ich wohl getan, natürlich hast Du Recht, ich habe eben nachgemessen, am Emitter des zweiten Transistors liegen bei allen Verstärkerstufen so um die -2,4 bis -2,5 Volt an.

Verstehe ich dich richtig: es gehen alle 5 Verstärkerzüge nicht?
Ist ja komisch, dass ALLE defekt sind?!

Das lag an der Fehleinstellung des Pegelvorreglers der Kanäle. Ich hatte alle auf Mittelstellung gestellt. Nun habe ich aber mal einen 20 mV Sinuns eingespeist und an dem Kollektor des zweiten Transistors meinen Oszi ran. Da ging weniger raus als reinkam. Beim testweisen herumdrehen an diesem Pegelvorregler bewegte sich dann doch etwas. Ich bekomme aber lediglich eine maximale Verstärkung von 7,5 über beide Stufen hin, dann beginnt die obere Halbwelle abzukappen. Die untere folgt erst sehr viel später.

Auch bringt ein niederohmiges Mikro eher selten an 20 mV raus, eher so um 2 mV? Dann hätte ich demzufolge am Ausgang nur 15 mV. :shock: Ein bisschen wenig, denke ich mal. Auch der Frequenzgang, in der BDA mit 20 - 20.000 Hz als geradlinig angegeben, stimmt überhaupt nicht (mehr?). Hier mal, was ich gemessen habe:

Frequenz U(in) U(out)

1 kHz 0,02 V 0,15 V
10 kHz 0,02 V 0,09 V
15 kHz 0,02 V 0,07 V

Na gut, die Elkos sind laut Aufdruck von 1964, also 44 Jahre alt! :lol: Von daher sicher auch nicht mehr die besten...

Gruß Jens
 
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Bertl100

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Hallo!
Ja, die Elkos würde ich auch unter "General-Verdacht" stellen. Wenn dir zudem nach längerem Betrieb mal einer durchschlägt, ist auch gleich mal schnell ein AC151 mit kaputt als Folge.
Die Verstärkung der Stufen sollte sich mit den 5k Trimmern justieren lassen.
Dass die Verstärkung bei hohen Frequenzen etwas in die Knie geht (bei 15kHz wären das bei dir ca. -6dB), sollte eigentlich nicht sein.

Gruß
Bernhard
 
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esla

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Hallo Bernhard und @all,

jetzt sieht es schon viel besser aus. Alle Elkos der ersten Verstärkerstufe habe ich erneuert. Probehalber habe ich auch den Wert des Kollektorwiderstands des zweiten Transistors verändert, um den Arbeitspunkt so zu verschieben, dass ein eingespeistes Sinussignal gleichmäßig "abgekappt" wird. Mit 5,4 kOhm statt 8,2 kOhm habe ich jetzt sehr gute Ergebnisse. Ich komme auf knapp 0,3 V Ausgangsspannung, unverzerrt. :fadein:

Es ist jetzt auch möglich, nur mit Hilfe des Vorpegelreglers das Ausgangssignal immer auf 0,3 V anzupassen, ohne dass Verzerrungen auftreten, egal ob 2 mV oder 20 mV am Eingang anliegen. Der Frequenzgang gefällt mir trotz Elkotausch noch nicht wirklich. Er hat sich zwar verbessert, aber als "gut" würde ich ihn nicht bezeichnen. Eingangssignal, wie im letzten Posting von mir, immer ein Sinus mit 20 mV. Ausgangssignale sind wie folgt:

1 kHz - 0,155 V
10 kHz - 0,125 V
15 kHz - 0,110 V
20 kHz - 0,090 V

Dies habe ich aber noch vor der Arbeitspunktverschiebung gemessen, allerdings sollte diese in den Frequenzgang wohl kaum reinspielen. Ich habe also in den höheren Frequenzbereichen immer noch einen Pegelabfall, obwohl ich die 5 ?F gegen 10 ?F getauscht habe (was ohnehin eher dem unteren Frequenzbereich zu Gute käme)...

Gruß Jens
 
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esla

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Weiter geht es (jetzt mit Oszi-Bildern)

Hallo!

Irgendwie werde ich mit der Originalschaltung dieses Geräts nicht warm. :redhotevil: Was ich gestern versucht habe (Änderung des Kollektorwiderstand am zweiten Transistor) konnte ich so nicht stehen lassen. Also habe ich kurzerhand wieder in den Originalzustand rückgebaut und einige Oszi-Fotos gemacht. Koppele ich die Basis des zweiten Transistors ab, verstärkt die erste Stufe verzerrungsfrei. Hier ein Bild, bei dem ich die Verbindung zur Basis des zweiten Transistors abgelötet habe:

ohne_zweite_stufe.jpg


Damit verändern sich aber die Spannungsverhältnisse am Vorstufentransistor sehr stark. Gemessen gegen Masse: E: -0,55 V, B: -0,605 V, C: 6,7 V. Hänge ich die Nachfolgestufe wieder ran, sieht es so aus:

c_erste_stufe_originalzustand.jpg


Was wiederum am C der zweiten Stufe dann so aussieht:

c_zweite_stufe_originalzustand.jpg


Der Sinus im ersten Bild lässt sich problemlos über die Gegenkopplung herunter- und heraufregeln, ohne Verzerrungen. Ich gehe daher davon aus - irgendwas ist da mal falsch dimensioniert worden? Oder sind die Transistoren gealtert (ist eigentlich Blödsinn, ich weiß...)? Alle Kondensatoren dieser Verstärkerstufe, in der ich gerade am Messen bin, wurden durch neue ersetzt.

Fällt euch dazu noch etwas ein (oder bin ich nur zu blöd, den Fehler nicht zu finden :roll: )?

Gruß Jens
 
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Bertl100

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Hmm.

Was hast du denn bei dem letzten Signal (Kollektor des letzten Transistors) für eine Amplitude?

Bei -3.9V am C und -2.6V am E läßt ja nicht wirklcih weit aussteuern.
Da dein Oszi ja vermutlich + oben hat :-) ist das schon die richtige Seite, die clippt.
Im Schaltplan: der C kann nicht soweit "runter" wie rauf. Klar, er liegt ja spannungsmäßig überhaupt nicht in der Mitte von Ub und der Spannung am E.

Gruß
Bernhard
 
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esla

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Bertl100 schrieb:
Was hast du denn bei dem letzten Signal (Kollektor des letzten Transistors) für eine Amplitude?

Hallo Bernhard,

gemessen im 0,3 V-Bereich des Oszis (Hameg 312). Demzufolge eine Uss von etwa 1 V. Aber es ist doch recht drastisch, wie die galvanische Ankopplung der B des letzten Transistors an den C des ersten Transistors alles "durcheinanderbringt". Heute abend probiere ich weiter, mache auch wieder Bilder.

Blöde Idee: wie wäre es, wenn ich den C des ersten Transistors von der B des zweiten Transistors kapazitiv trenne und dem 2. Transistor einen eigenen Basisvorwiderstand gönne? Ich nehme aber an, die Temperaturstabilität könnte darunter leiden? :roll:

Gruß Jens
 
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Bertl100

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Hallo!

nun, eigentlich ist die galvanische Kopplung bei solch zweistufigen Schaltungen Standard. Und auch eher von Vorteil.
Ein Vorteil ist, dass der Arbeitspunkt beider Stufen über die Gleichspannungs-Gegenkopplung (über den 3.9k Widerstand) stabilisiert wird.
Die Verstärkung der Stufe wird die Gegenkopplung über den 10K Widerstand und den 100µ Elko eingestellt.
Wenn du jetzt zwischen die Stufen einen C zur Kopplung einbaust, dann hat die Stufe selber nochmal eine untere Grenzfrequenz. Das kann mit der Wechselspannungsgegenkopplung interferieren, z.b. durch ein zus. Verstärkungs-Maximum.

1Vss ist ja schon mal nicht schlecht würde ich sagen. Recht viel mehr wirst bei 9V Betriebsspannung ohnehin kaum rausholen können aus einer solchen Transistor-Stufe. Wie gesagt, 2.5V davon gehen ja schon mal verloren durch die Emitterspannung.
Aber die brauchst du, weil sonst das ganze thermisch wegläuft.

Gruß
Bernhard
 
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