Universum FT512 Hochspannungsüberschläge

Diskutiere Universum FT512 Hochspannungsüberschläge im Forum Reparatur Fernseher und TV Geräte im Bereich Reparaturtips braune Ware - Hersteller: Universum Typenbezeichnung: FT512 Chassi: kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Hochspannungsüberschläge Meine Messgeräte...
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crazyguyks

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Hersteller: Universum

Typenbezeichnung: FT512

Chassi:

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): Hochspannungsüberschläge

Meine Messgeräte::
Analog/Digital Voltmeter

Schaltbild vorhanden?:
Ja, in Papierform


Liebes Forum,

da ich mir ein Retrozimmer ("Herrenzimmer") auf dem Dachboden einrichten will, muss ein passender TV im zeitgenössischem Look der 70er/80er her. Der alte FT512 mit seiner Rundeckbildröhre Typ RCA A67-701X, ein C64 und eine Nintendo NES Konsole stehen bereit. Es soll ein Zimmer werden, um mit Freunden ein paar lange Winterabende zusammenzusitzen und zu zocken - wie in alten Zeiten eben.

Da meine Eltern ihre defekten Fernseher aus mehreren Jahrzehnten auf ihrem Dachboden lagerten, habe ich mir gedacht, versuchst Du einmal, die bzw. einen von denen zu reparieren. Der erste Kandidat ist besagter Universum FT512.
Habe nach 15jähriger Standzeit die Platine unten mit Kontaktspray abgewischt und den Staub abgesaugt.

Nach dem Einschalten: Gerät startet und zeigt anfangs ein helles Bild mit Rücklaufstreifen, normalisiert sich nach ein paar Sekunden, allerdings zischelt es im Bereich des Zeilentrafos. NAch 2 Minuten geht Gerät komplett aus mit sehr hellem, weißen Leuchtfleck auf der Bildmitte. Leuchtschicht scheint es aber überlebt zu haben. Gerät vom Netz getrennt, steht seit einer Woche, keine neuen Startversuche unternommen. Im Bereich des DST Schmorspuren (siehe Foto), die schon vorher da waren. Kalte Lötstellen an der Unterseite des ZTR.

C795 und C767 bekommen wohl Spannung von 2 Leitungen zum ZTR.

Ist nach Euerer Erfahrung wohl ein Wicklungsschluss des ZTR Schuld an den Spannungsüberschlägen oder eher eine mangelnde Isolierung (Gummikappe über dem ZTR direkt an der Hochspannungsleitung zur Anode hatte sich angelöst)?

Kann ich mich dem Nachlöten an der Unterseite des DST weitgehend gefahrlos widmen oder schlägt die Restspannung der Röhre ggf. bis unter den ZTR durch?

Schonmal vielen Dank für eventuelle Antworten oder Tips.
 
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Es wäre sehr gut möglich dass sich durch das lange stehen etwas " Feuchtigkeit ins Gerät " gezogen hat.
Du solltest also das Gerät erst mal mit einem Fön schön trocken fönen und dann alles nochmal testen.
 
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crazyguyks

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Ein guter Tip - werde ich morgen machen. Der hatte aber schon vorher wohl dieses Problem, da ich mich dran erinnere, dass das Bild etwas kriselig gewesen ist, bevor er auf den Boden gestellt wurde.
Vermute daher schon den besagten Überschlag.

Und kann ich einigermaßen gefahrlos am Sockel des ZTR herumlöten?
Oder vorher die Röhre sicherheitshalber entladen?
 
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Wenn Du das Gerät schon offen hast, so wäre es natürlich sinnvoll auch alle "belasteten" Lötpins neu zu kontaktieren. Netzstecker raus, dann kannst Du die Lötpins vom ZTR / Ablenkung neu kontaktieren.
 
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crazyguyks

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Habe ihn eben im Bereich des Zeilentrafos und an anderen verdächtigen stumpfen Lötstellen nachgelötet, dann die Platine mit Zahnbürste und Staubsaugerschlauch vom Staub befreit. Chassis in mehreren Intervallen schonend gefönt. Einschaltversuch ergibt normalen Standby, nach Einschalten mit der FB klackt es (vmtl zieht ein Relais an), dann scheint der komplette Strom weg zu sein (Digitalanzeige aus, sonst passiert nichts, es entsteht kein Knistern o.ä.). Habt ihr noch einen Tip für mich?
 
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Möglich wäre, dass ein Elko im Primärnetzteil taub ist.
Versuche mal das Netzteil mit dem Fön zu erwärmen und starte das Gerät.

Messtechnisch solltest Du noch prüfen ob evtl. ein Schluß in der Zeilenendstufe vorliegt. Messe auch die Dioden sekundärseitig ( Netzteil ) auf Kurzschluß.
 
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crazyguyks

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Habe das Primärnetzteil ausgebaut und die 4 Dioden im eingelöteten Zustand mittels Diodenprüfer am Multimeter geprüft. Bei allen Vieren ergibt sich in der einen Messrichtung ein unendlich hoher Widerstand, in der anderen Richtung piept das MM nicht, sondern es wird jeweils ein Wert von ca. 500 angezeigt. Sind die Dioden als i.O. anzusehen? Werde den einzigen größten Elko mit Aufschrift FRAKO 470/40 N5 noch ersetzen. Habe dabei auch noch eine kalte Lötstelle an dem Entmagnetisierungs - PTC entdeckt und beseitigt (war vorher kein Kontakt mehr möglich). Soll ich zur Überprüfung der Zeilenendstufe die Anschlüsse unten am Zeilentrafo gegeneinander auf Kurzschluss prüfen?
 
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Ich denke mit den Dioden ist alles in Ordnung.

Um die Sache etwas transparenter zu machen...
Es wäre möglich, dass das Netzteil nicht die volle Leistung bringt, oder aber es wird von einer sekundären Überlast zum Abschalten "gezwungen".

Falls eine Überlast vorliegt, so ist häufig der Fehler in der Zeilenendstufe zu finden. Prüfe am besten den Zeilenendtransistor ohmisch vom Kollektor zum Emitter. Liegt hier ein Kurzschluß vor, so bist Du schon mal einen Schritt weiter.
 
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crazyguyks

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Habe nach längerer Suche und einem kurzen Exkurs in die Transistortechnik den Transistor der Zeilenendstufe (lt. Schaltplan BU 208D, Aufschrift Toshiba S2818-1) ausfindig gemacht und kann zwischen dem Emitter und dem Kollektor exakt 750 Ohm messen ( + an Emitter, - an Kollektor). Tausche ich die Messrichtung, ist der Widerstand unendlich. Ist der Transistor also i.O.? Brauche ich einen neuen ZTR?
 
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Vermutlich hast Du den Transistor im eingebauten Zustand gemessen. In diesem Fall kann der Messwert korrekt sein. Da du in einer Richtung einen unendlichen Wert gemessen hast, so vermute ich dass die Endstufe in Ordnung.

Bevor Du den Zeilentrafo wechselst solltest Du noch ein paar Messungen durchführen.
Hänge doch mal die Zeilenendstufe ab und messe ob das Netzteil eine Versorgungsspannung aufbaut.
Hast Du die sekundären Netzteilspannungen schon gemessen?
 
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crazyguyks

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Ja, hab ihn im eingebauten Zustand gemessen. Also soll ich den BU auslöten und an diesen Lötpunkten des Transistors (B,C,E) im eingeschalteten Zustand die Spannungen am Chassis messen. Mit welchen Werten sollte ich da rechnen? Ist dann auch der ZTR automatisch totgelegt?
 
jahnservice

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crazyguyks schrieb:
Habe nach längerer Suche und einem kurzen Exkurs in die Transistortechnik den Transistor der Zeilenendstufe (lt. Schaltplan BU 208D, Aufschrift Toshiba S2818-1) ausfindig gemacht und kann zwischen dem Emitter und dem Kollektor exakt 750 Ohm messen ( + an Emitter, - an Kollektor). Tausche ich die Messrichtung, ist der Widerstand unendlich. Ist der Transistor also i.O.?

Vermutlich ja.
Guck mal hier
Der BU208D hat im Inneren zwischen C und E eine Dämpferdiode, deswegen diese Messwerte.

mfg.
jahnservice
 
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crazyguyks

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Beim Durchmessen von Kondensatoren und Widerständen kam mir die Idee, das Gehäuse des ZTR zu reinigen, da ich in einem anderen Thread mal was von Rissen im Gehäuse gelesen habe, und: Volltreffer, das Gehäuse ist sekundärseitig (wo das Anodenkabel zur Röhre hin abgeht) mehrfach gerissen (vmtl spröder Kunststoff). Allerdings stehen die Risse stabil übereinander. Außerdem habe ich eine Diode (D812, Flussrichtung gegen Masse, laut Plan gehört sie zur Leuchtfleck-Unterdrückung) hinter dem ZTR entdeckt, die in beiden Messrichtungen (im eingebauten Zustand) nahezu das gleiche Messergebnis liefert (Diodenprüffeld am MM). Also neue Diode und neuen ZTR?
 
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Wie beim Transistor so solltest Du auch die Diode im ausgebauten Zustand messen. Häufig wird das Messergebnis durch parallel liegende Bauteile verfälscht. Bei der Diode würde es auch reichen wenn Du diese einseitig auslöten würdest.
Wenn der Trafo Risse hat, so sollte dieser ausgewechselt werden auch wenn dieser mit dem Defekt evtl. nichts zu tun hat.
 
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crazyguyks

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Hab eben den Lampentest mit neuer 60W Lampe durchgeführt (anstelle des BU die Lampenfassung zwischen C und E eingelötet). Lampe geht nicht an, ansonsten gleiches Verhalten wie mit BU (Standby geht, nach Einschalten fehlt der Strom). Fassung mehrmals nachgelötet, ohne Ergebnis. Und jetzt?
 
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Der Lampentest zeigt, dass die Spannung vom Netzteil fehlt sonst würde die Lampe hell werden.
Du solltest jetzt das Netzteil genauer unter die Lupe nehmen.
Sekundärspannungen prüfen usw....
 
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crazyguyks

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Nach Erneuern vom dicken Netzteilelko und einem Widerstand auf der Netzteilplatine (hatte statt 5,6kOhm nur 1,8kOhm im ausgebauten Zustand) ist der Lampentest erfolgreich, an der Lampe liegen 122 Volt an. Auch einen ausgelaufenen Elko der NF-Platine erneuert. BU Platine wieder eingelötet. Gerät startet wieder :-D allerdings fehlt jetzt das normale Rauschen (kein Empfang) aus dem Lautsprecher (war beim Lampentest vorhanden, LS ist jetzt komplett stumm). Immer schneller werdendes Tacken aus Bereich des ZTR zu hören, dann nach Ausschalten mit FB wieder heller Leuchtfkeck in Bildmitte. Evtl doch Endstufe defekt?
 
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Es könnte noch eine sekundäre Niedervoltspannung für die Signalstufen ( ZF / Audio etc. )fehlen. z.B.12V usw.

Machmal baut man sich auch unbeabsichtigt noch einen Fehler ein. (Lötpunkte etc. )
 
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