Verstärkergehäuse unter Spannung, aber warum?

Diskutiere Verstärkergehäuse unter Spannung, aber warum? im Forum Reparatur von Audio und Hifi Bausteine im Bereich Reparaturtips braune Ware - Hersteller: Denon Typenbezeichnung: DRA-335R Chassi...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
D

Dunker

Gast
Hersteller: Denon
Typenbezeichnung: DRA-335R
Chassi:

Vorhandene Messgeräte: Keine
Schaltplan vorhanden: Nein
Dein Wissensstand: Einsteiger

Fehlerbeschreibung und Nachricht:
Hallo zusammen,

ich bin im Moment regelrecht verzweifelt. Ich bin kürzlich umgezogen und seit ich in der neuen Wohnung bin habe ich das Problem mit meinem Verstärker.
Folgendes ist das Problem:

Bei Berührung des Gehäuses fühlt dieses sich so an, als ob es leicht vibriert, bzw. man spürt eine art kitzeln an den Fingerspitzen, wenn man leicht über das Geäuse streicht. Hält man einen Phasenprüfer an den hinteren Teil des Gehäuses, dann leuchtet er. Fasst man parallel das Gehäuse an, dann erlicht das Licht sofort.
Das Ganze hängt damit zusammen, ob ich ein anderes Gerät über Chinch-Stecker angeschlossen habe, oder nicht. Nicht jedoch, ob das bzw. die Geräte selber noch am Netz hängen!
Das verstehe ich überhaupt nicht.

Folgendes habe ich ausprobiert:
1. Verstärker am Netz, DVD-Player am Netz, Chinch Stecker an CD Eingang des Verstärkers eingesteckt. -> Kribbeln
2. Stecker von Verstärker gezogen, Stecker von DVD-Player nicht -> Kribbeln
3. Auch Stecker des DVD-Players gezogen -> immer noch Kribbeln!
4. Chinch-Stecker gezogen -> Kribbeln weg!
5. Stecker des Verstärkers wieder reingesteckt -> kein Kribbeln
6. Chinch-Stecker wieder eingesteckt -> Kribbeln wieder da
7. DVD-Player durch Tape-Deck ersetzt und über Chinch angeschlossen -> trotzdem Kribbeln

Seltsamerweise funktioniert eine meiner zwei angeschlossenen Boxen auch nicht mehr richtig. Ich muss den Lautstärkeregler aufdrehen, damit die Box überhaupt anspricht (vorher gibt es keinen Ton), dann funktioniert sie aber normal, auch sehr leise.

Was ist das überhaupt für ein Problem, mit welchem ich es da zu tun habe???
Ist das ein Defekt im Gerät und es muss repariert werden, oder hängt das eventuell damit zusammen, dass ich in einen Altbau gezogen bin, bei dem die elektrischen Leitungen von weiss ich nicht wann sind (auf jeden Fall fehlt der gelb-grüne Schutzleiter)?

Was kann ich tun??

Liebe Grüße mit bitte um Hilfe,
Dunker
 
M

mike46

Benutzer
Registriert
03.01.2007
Beiträge
2.512
Punkte Reaktionen
23
Hallo Dunker, willkommen im Forum.
Aus meiner Sicht hast Du es mit mindestens zwei Problemen zu tun:
1.Ein Verstärker-Ausgang ist defekt oder der Input-Selektor-Schalter hat schlechten Kontakt auf dem schwachen Kanal.
2.In Punkto Kribbeln ist möglicherweise in einem der Geräte ein Fehler in den Netzfilterelementen. Der Fehler ist in Deiner vorherigen Wohnung nicht bemerkt worden, weil die Installation mit Schutzleiter war und nicht wie offenbar jetzt mit sogenannter "klassischen Nullung"(oder vielleicht nicht mal diese).
Ich kann Dir nur empfehlen von einem autorisierten Fachmann Deine Wohnungselektrik auf Sicherheit untersuchen zu lassen; und auch Deine Geräte in einer Fachwerkstatt prüfen zu lassen.
MfG mike46
 
S

saitek

Benutzer
Registriert
26.10.2007
Beiträge
11
Punkte Reaktionen
0
Hallo Dunker,

Beide probleme kenne ich nur zu gut!

Jenes mit dem Kanal der zuerst nicht oder schlecht funktioniert,- und erst bei größerer lautstärke kommt, ist das Lautsprecher Relais. Dort haben die Kontakte eine Oxydschicht bekommen. Reinigen und etwas nachbiegen beseitigt dieses Problem (Keinen Kontaktspray verwenden!)

Das 2. Problem ist evtl. kein richtiges Problem. Die künstliche Gehäuse-Erdung wird über ein R-C Glied im Verstärker gemacht. Probiere einmal den Stecker des Verstärkers umzudrehen. (Vertauscht Phase und Nulleiter)
Ist das Problem jetzt beseitigt - gut.

Wenn nicht, dann hast Du wirklich ein Problem. Da kann ich Mike46 nur zustimmen. Lasse Geräte und Elektrik Deiner Wohnung überprüfen!

Gruß
Saitek
 
D

Dunker

Gast
Hallo,

danke für eure Vorschläge! :-)

Ich werde das mit der Kontaktreinigung ausprobieren.

Mit dem Steckertauschen bin ich etwas skeptisch, denn es sind ja mehrere Geräte über die Chinch-Eingänge angeschlossen. Neben einem Tape-Deck ein CD-Player und der Fernseher.
Wenn ich da alle Steckertauschkombinationen ausprobieren müsste bin ich eine Zeit lang beschäftigt.... ;-)

Warum taucht das Problem immer in Verbindung mit dem Chinch-Anschluss auf? Das habe ich leider noch nicht ganz verstanden.

Vielen Dank schon jetzt und viele Grüße,
Dunker
 
W

Woodstock

Benutzer
Registriert
24.06.2004
Beiträge
342
Punkte Reaktionen
1
Hallo,

das mit den Relaiskontakten sehe ich genau so.

Die Spannung am Gehäuse scheint mir aber ganz normal zu sein.
Bei Netzbetriebenen Geräten mit Metallgehäuse ohne Schutzleiter kann die durch Kapazitäten entstehende Spannung auf der Niederspannungsseite nirgendwo hin abfliessen.
Die Kapazitäten können z.B. durch Netzfilter vom Hersteller absichtlich eingefügt worden sein oder aber durch die Kapazität zwischen der Primärwicklung und des Eisenkerns des Netztrafos verursacht werden.
Ich kenne dieses Kribbeln nur zu gut.
Eigentlich sollte das aber vorbei sein, sobald Du die Antennenanlage am Fernseher und am Tuner anschliesst, jedenfalls wenn diese ordnungsgemäss geerdet ist.
Des weiteren sollten aber auch sonst keine Gefährlichen Körperströme entstehen können - es sollte also beim leichten Kribbeln bleiben.

Viele Grüsse

Uwe
 
HerrMelin

HerrMelin

Benutzer
Registriert
24.09.2007
Beiträge
61
Punkte Reaktionen
0
Bin ich da von VOR-VOR-Gestern? Aber es gab mal eine Vorschrift, die einen Schutzleiter bei Metallgehäusen vorschrieb. Wann wurde diese aufgehoben?

Danke
 
B

Bertl100

Benutzer
Registriert
19.05.2005
Beiträge
3.786
Punkte Reaktionen
1.510
Hallo!

das gibt's leider schon lang nicht mehr!

Was du meinst, waren die schutzisolierten Geräte (mit doppelter Isolierung).

Ansonsten werden heutzutage Schutzklasse 1 und Schutzklasse 2 unterschieden. Ersteres ist mit Schutzleiter, zweiteres ohne.

Der Unterschied:
Bei Schutzklasse 2 Geräten sind höhere Abstände vorgeschrieben (Luft- und Kriechstrecken) von netzspannungsführenden Leitungen zur (berührbaren) sekundärseitigen Masse.
Mit dem Metallgehäuse hat das nichts zu tun.

Es gibt heute massenweise Geräte mit SK 2. Die meisten Hifi-Geräte, Sat-Receiver, ...

Gruß
Bernhard
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Verstärkergehäuse unter Spannung, aber warum?

Ähnliche Themen

Nubert Nubox 360 LE Kein Standby

Grundig 55 GUB 8860 (O2) - T-con, Mainboard, Software?

KENWOOD KR-V9030 Rauschen auf den Boxen

Thomson Rückpro macht tickende Geräusche

Oben