Marshall Major (200 Watt) mit falschen Endröhren bestückt (E

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Gyula

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Hersteller: Marshall

Typenbezeichnung: Major (200 Watt)

kurze Fehlerbeschreibung (2-3 Worte): mit falschen Endröhren bestückt (EL 156)

Meine Messgeräte::
kein Messgerät
Analog/Digital Voltmeter
Oszilloskop

Schaltbild vorhanden?:
Ja, als PDF


Hi!

Ich habe eine Marshall Major 200 Watt Verstärker von meinem Vater geerbt.

Leider fehlen zwei der vier Endröhren und die zwei vorhandenen sind EL 156 und damit sicher die falschen.
In den Serviceunterlagen sind KT88 angegeben. Diese passen aber nicht in den Sockel. Die EL156 passen wohl rein, von der Beschaltung her sind diese aber falsch. Die EL156 arbeiten mit etwa -12Volt G1-Spannung, die KT88 aber mit etwa -70V.
Es ist klar, dass man das anpassen klann, ich will aber original bleiben....logo!

Weiss jemand vielleicht was da genau hinein gehört, oder welche Röhren den gleichen Sockel haben, wie die EL156???

Danke!

Gyula
 
naet

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Hi,

nun, da hat dieses Gerät jemand umgebaut.

Du hast nun 2 Möglichkeiten.

1. Du baust den Amp auf Original zurück.
2. Du musst rausbekommen was für ein Umbau da gemacht wurde, und reparierst das.

Aus meiner Sicht kommt nur Möglichkeit 1 in Frage.

Gruß, Bernd
 
Gyula

Gyula

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Hi!

Definitiv nicht!
Die Röhrensockel sind jedenfalls original!
Es wurde die G1 Spannung verändert. Das sehe ich an den Bauteilen. Sonst ist nichts verändert worden!

Viellecht gibt es doch noch Tips!
 
S

streuner 007

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hallo,

die Röhren El 156 sind High-End Power Röhren und auf dem europäischen Markt die stärksten mit Anodenverlustleistung von 50 Watt.
Im Gegensatz zu den "üblichen" EL 34 die mit 40 Watt Anodenverlustleistung aufwarten können.
Ebenso die KT 88 bzw. 6550 A General Electrics (baugleich) die KT macht ca. 5Watt mehr.
KT 88 und 6550 sind ebenfalls High-Power Endröhen und auf Leistungsmaximum ausgelegt.

die EL 156 hat einen ganz anderen Sockel als die o.bez.

ich schätze hier hat jemand die Endstufe auf 4* EL 156 hochgepowert. Was allerdings bei der Verwendung des original-Ausgangsübertragers nix bringt. Der schafft die Leistung gar nicht.

EL 156 sind erhältlich. Ich habe selber mit einer EL 156 eine Ein-Takt-Endstufe mit einem 20Watt Übertrager von Experience Electronic Herbrechtingen gefertigt. Während die EL 34 höchstens 10 Watt "schafft" macht die KT 88 bzw. 6550A ca. 14 Watt.

mit 6550 bzw. KT 88 sind 200 Watt machbar. Mit El 34 (jeweils 4) nur bei Ausnutzung aller Grenzwerte....

ich würde meinen, die EL 156 sind original. Denn sie haben eigene Sockel. Völlig anders als 6550/KT88/EL 34

ich würde mir die fehlenden 2 EL 156 besorgen. Die Adresse habe ich genannt. Schätze pro Stück um die 100 Euro

Die -UG1 mit -12 Volt dürfte zu niedrig sein....ich glaube eher es sind um die -35V
 
Gyula

Gyula

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Hi!

@ streuner007:
So einfach sehe ich das nicht. Die Sockeln scheinen original zu sein, wenn nicht, dann müssten diese vor etwa 35 Jahren getauscht worden sein. Auch die Verdrahtung (ist ja alles händisch) sieht sehr unberührt aus.

Die EL 156 kann nicht verbaut gewesen sein, da der Arbeitspunkt nicht dafür ausgelegt war. Da wurde ein Widerstand neuerer Bauart zugefügt. Es sind ja nur zwei Röhren eingesteckt, die beiden anderen Sockel sind leer. Bei den beiden EL156 sind auch Kondensatoren von G2 zur Kathode verbaut worden (auch neue Bauart).
Also muss es eine Röhre geben, die beschaltet ist wie die EL156 und auch diesen Sockel hat, aber die technischen Daten von der KT88 hat!

Interessant ist auch , dass die Schaltungen die ich bisher für diesen Amp. gesehen habe, entweder ohne Kathodenwiderstand und auch ohne Anodenwiderstand aufgebaut sind, oder sowohl einen Kathoden- als auch einen Anodenwiderstand haben.

Mein Marshall Major hat aber nur Kathodenwiderstände (40 Ohm) und keine Anodenwiderstände!
 
S

streuner 007

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meines Wissens hat nur die EL 156 diesen einzigartigen Sockel...ich kenne keine andere Röhre die passt.

Kathodenwiderstände mit 10-40 Ohm oder gleich die Kathode an Masse spielt keine große rolle....der Anodenstrom lässt sich mit der -Ug1 einstellen.Je höher der Kathodenwiderstand desto höher die Stromgegenkopplung der Röhre.

An 10 Ohm-widerständen kann man allerdings mit einem voltmeter den Andodenstrom der Röhre direkt ablesen. Bei den 6550 A von GE oder KT 88 (meist China) sind es ca. 55mA
bei der EL 156 ca. 120mA

Ich habe vor Jahren einen alten Hohner - Orgel-Röhrenkombo, bestückt mit 2 EL 156, durch Sockelaustausch gegen EL 34 und Einstellung der -UG1 umgebaut und es ging... Die RA sind ziemlich gleich...die Anodenspannung ist ebenfalls kein problem.
die EL 34 "macht" max. 800 Volt UA....Der Arbeitspunkt zwischen EL 156 und EL 34 ist nicht weit voneinander.

lediglich die Ug1 ist so einzustellen, daß der Anodenstrom von ca. 40 mA bei der EL 34 (500volt Anodenspannung) gegenüber der EL 156 mit ca. 120 mA angepasst wird...das heißt die -Ug1 höher stellen. (von ca. -34 volt auf ca. -40 Volt). Aus der Praxisbastelei so erfahren...

Wenn in die Originalsockel nur die EL 156 passt, dann war sie auch drin...oder ein äquvalenter Ami-Typ... das weiss ich leider nicht genau...

die Bauteile-Änderungen in der -Ug1 - Erzeugung, durch Reparatur, deuten darauf hin, daß mal ein Defekt dort stattgefunden hat.und die Bauteile ersetzt wurden.,,

Bei Marshall Röhrenverstärker (z.b. JCM900) ist das häufig der Fall.

Übrigens, von einem Anodenwiderstand habe ich, außer in der Hochspannungs-Röhren-Technik noch nie was gehört.
Der Anodenwiderstand ist bei NF-Verstärkern in der Regel der Ausgangsübertrager.D.h. die Anodenanschlußleitung der Röhren gehen direkt an die Übertragerkontakte, sprich Wicklungsanschluß.
 
Gyula

Gyula

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Hi!

@ streuner 007:
Na ja, du dürftest nicht unbedingt von der originalitäts- Fraktion sein :lol: - das macht aber nichts!
Hauptsache wir können uns gut austauschen. :occasion5:

Mir liegt natürlich sehr viel daran, den Amp. in seinen Originalzustand zu bringen. Immerhin wurden von den 200 Watt Marshall Major nur etwa 1200 Stück gebaut. Eric Clapton, Dawid Bowie, um nur zwei Größen zu nennen, standen damit in den 70-ern auf der Bühne......

Ich muss unbedingt herausbekommen, ob Marshall diese 10 poligen Stahlröhrenfasungen jemals im Marshall Major (oder sonstwo) verwendet hat.

Ich erzählte schon, dass ich den Amp von meinem Vater habe.
Er hatte ein Radio & TV Geschäft mit angeschlossener Werkstatt. Dort hatte er diesen Amp. "repariert". Leider hatte er selbst nie eine "Ader" für Originalität. Wenn er keine Originalersatzteile hatte, war er mit einem Umbau leider ziemlich schnell zur Hand. Da wurden auch mal Röhren durch Transistoren ersetzt.....und nicht nur die Gleichrichterröhren :mrgreen:

Ich war deshalb gerade wieder unten in meiner Werkstatt und habe mir alles nochmals genau angesehen.
Nun, es ist alles sehr sauber verlegt. Es wurden zwei Elkos gegen nicht sehr passende getauscht, etwas provisorisch halt. Das muss ich noch schöner machen. Die Netzdioden wurden ebenfalls getauscht und sehen gut aus.
Die Röhrensockel sehen sehr original aus. Die Leitungen sind gut verlegt, die Lötstellen sind sauber.
Allerdings, die M3 Schrauben und die M3 Muttern, mit denen die Sockel angeschraubt sind, könnten jüngeren Datums sein (damit meine ich etwa 20 - 25 Jahre). Diese sind vernickelt und glänzen. Die anderen Schrauben haben aber einen Rostanflug und glänzen nicht. Das könnte schon ein Indiz dafür sein, dass die Sockel getauscht wurden. Wenn, dann war es eine saubere Arbeit. Immerhin ist die Pinbelegung zwischen EL156 und KT88 unterscheidlich und die Leitungen müssten daher anders verlegt worden sein....

Jetzt stehe ich eigentlich in "stand by" und warte ob ich noch von irgendwo Infos kriege, welcher Sockel jetzt der richtige ist.
Ich habe mir auch schon überlegt vier Adapter zu machen, wo dann die KT88 in die Fassung von den EL156 passt.
Am meisten irritiert mich, dass da dieser Widerstand in die UG1 Versorgung hinzugefügt wurde. Und dieser passt von der Bauform nicht zu den anderen (aber zu meinem Vater! :mrgreen:).
Das ist das stärkste Indiz dafür, dass die Sockel getauscht wurden.
Immerhin hat dieser Amp einmal einem Zirkus gedient und der Besitzer hatte sich stets beklagt, dass der Verstärker so viele Röhren frisst (Das weiß ich aus den Überlieferungen meines Vaters). Es wäre natürlich fast typisch für meinen Vater, dass er dem Verstärker die "standfesteren" EL 156 verpasst hätte und dazu die Sockel getauscht hat.....Na ja, ob die EL 156 wirklich standfester sind als die KT88 weiß ich aber nicht sicher....

Wenn dir noch etwas einfällt wo ich zuverlässige Infos zu diesem Amp bekommen könnte , dann melde dich wieder...

:occasion5:
 
S

streuner 007

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das sind KT 88..... die einzigen die die leistung auch bringen....ca... 45 watt Anodenverlustleistung pro röhre bei ca. 550 volt.
 
Gyula

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Hi!

Das Video ist prima, danke für den Link!
Da kann man schon einige Details erkennen.......
Weisst du vielleicht, wie man das Video auf die Festplatt bringt???

Scheint so, dass ich Oktalfassungen für die KT88 einbauen muss.
Echt toll, danke, deinen ersten Karmapunkt hast du!
 
S

streuner 007

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aber bitte sehr.... :P

ich nehme ne videocamera, stativ und los gehts....

wenn du "gescheite" Oktalsockel (für Aufbau, also mit Flansch) suchst dann geht auf Experiece electronic (google),

oder: http://www.experience-electronics.de/

Herbrechtingen. Das ist ein gewisser Herr Haas. Ein "Professor" was Röhrentechnik betrifft. Der hat auch sehr gute Ersatzteile, die wirklich was taugen (!). Eine Ein-Mann-Firma. Aber weltberühmt. Hatte schon viel Kontakt mit ihm...

Der hat auch die Teile dazu und kann dich noch intensiver beraten. Ein Fuchs ist das 8)

gruss aus bayern...
 
S

streuner 007

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noch ein nachtrag...

ich hab grad wegen der KT 88 gestöbert und das hier gefunden....:

http://cgi.ebay.de/KT88-Roehre-tube-Roe ... 240%3A1318

kopiers dir mal den link in die Adresszeile.....

hier werden, wie ich meine, kostengünstig 4 KT 88, unbenutzt, angeboten....der Preis ist ohne weiteres zu vertreten.

lg....
 
Gyula

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Hi!

Es hat etwas gedauert, aber nun ist mein Marshall Major fertig!

Ich habe ihn wieder in den Originalzustand versetzt.
Soll heissen, ich habe wieder auf die KT 88 von JJ-Elektronic rückgebaut. Weiters sind zwei ECC 83 und eine ECC 82 von Philips im Einsatz.
Auch zwei Widerstände und einen Elko musste ich tauschen. Ein Knopf und das Marshall Logo haben gefehlt..............gereinigt und zusammengebaut....! :beer

Bei der Einstellung des Arbeitspunktes tu ich mir etwas schwer, da ich ja nicht unbedingt ein Kenner der Matshall-Szene bin.

Laut JJ-Datenblatt sollen -70V +/- 25% auf g1 eingestellt werden.
Das ergibt bei Ua=550 Volt und Uk= 0,6V an Rk=40 Ohm einen Gesamtstrom von etwa 15 mA.
Bei kleinem Eingangssignal Ue bei 1000 Hz ergeben sich am LS Ausgang schöne unverzerrte Sinussignale.
Bei größerem Eingangspegel werden Übernahmeverzerrungen deutlich sichtbar.
Bei größerem Ausgangspegel verschwinden diese aber fast vollständig (Klirr < 5%)
Beim spielen ist ein harter Klng zu hören...

Bei etwa -58V auf g1 steigt der Strom auf Ik=40mA an. Nun ist der Verstärker ziemlich Übersteuerungsfest und klingt im Vergleich zu vorher sehr warm/ mollig. Der Klirrfaktor ist signifikant geringer.

Im Vergleich zu den EL 156 sind die KT 188 schon einen andere Welt. Da war der Arbeitspunkt bei etwa -36V und etwa 56mA eingestellt.
Warum auch immer!
Von den Kosten her werden die KT88 im Gebrauch wohl deutlich billiger sein.


Jetzt fehlt mir nur noch das richtige Netzkabel


Gyula
 
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