Hallo!
siehe, was ich oben geschrieben habe:
So funktioniert die Schaltung also nicht. Bzw. der Ausgang läuft mit der Zeit weg Richtung +10V oder -10V. Das wiederum hängt davon ab, wie die Zählpfeilrichtung der Bias-Ströme ist - im Schaltplan ist sie nicht angegeben.
Nun, anscheinend ist es genauso gedacht, dass es eigentlich nicht funktioniert.
Sowas nennt sich Fangfrage. Es kommt nicht drauf an, etwas zu berechnen, sondern zu erkennen, dass der + Eingang DC mäßig in der Luft hängt.
Und wir lernen ferner daraus, dass die Bias-Ströme Richtung "in den OP" gezählt werden. Das mag wohl in einer früheren Frage oder dem Skript definiert worden sein. Das heißt: durch den Bias-Strom am + Eingang wird der Kondensator langsam aufgeladen auf eine negative Spannung.
Für t -> unendlich (wofür wohl die Betrachtung gilt), liegt dann am Ausgang -10V an. Wie weit sich der C letztendlich auflädt ist unklar.
Für die Spannung am Ausgang gilt näherungsweise:
U out = (1 + R2/R1) x U+ (U+ = Spannung am + Eingang).
Sobald also der C auf ca. -1V aufgeladen ist, liegt am Ausgang schon -10V an.
In der Praxis würde das anders aussehen. Der Offset Strom fließt solange, bis der Eingang auf +Ub - 1.2V bzw. auf -Ub +1.2V aufgeladen ist.
Der Ausgang ist auch nicht auf + oder -10V, auch er kann die Betriebsspannung nie ganz erreichen.
Gruß
Bernhard