> ... dass ich an den Trafos Gleichspannung und keine Wechselspannung messe.
Darum heißt das Ding Schaltnetzteil; es funktioniert folgendermaßen: Die 50Hz Netzspannung wird gleichgerichtet, um danach wieder (mit einer rel. hohen Frequenz) 'zerhackt' zu werden und das läßt sich sehr wohl transformieren. Also, daß ein FSG DC-only ist, stimmt nicht. Bei diesen hohen Schaltfrequenzen wird der SNT-Übertrager (also das, was vorher der Stino-Trafo war) klein, leicht und effektiv. - Ein 1kVA-SNT-Übertrager wiegt, beispielsweise, verglichen mit seinem Pendant, daher fast nix, wenn man schon 'mal versucht hat, einen konventionellen 1kVA-Trafo von A nch B zu bringen. - Am Abgriff der jeweiligen Sekundärspannung eines SNT-Übertragers (5V, 12V oder eben 155V) reicht dann eine einfache Einweggleichrichtung, um aus der geschalteten wieder eine vernünftige Gleichspannung zu machen. Würdest Du am Kollektor/Drain des SNT-Trs. bzw. vor den Dioden (bin mir jetzt nicht sicher, ob der Effekt dort deutlich wird) sekundärseitig oszillografieren, dann wirst Du eine Rechteckschwingung feststellen. Das ganze ist natürlich geregelt. Wieviel Energie in den SNT-Übertrager hineingepumpt wird, richtet sich nach dem sekundärseitigen Leistungsbedarf (Ton laut oder leise bzw. helles oder dunkles Bild) und schlägt sich als Modulation des Tastverhältnisses der Recheckschwingung, mit der der SNT-Trs. getaktet wird, nieder. Lange Einschaltzeit, kurze Ausschaltzeit = großer Leistungsbedarf; Kurze Einschaltzeit, lange Ausschaltzeit = geringer Leistungsbedarf auf der Sekundärseite. Die Periodendauer, also die zeitliche Summe von AUS und EIN der Rechteckspannung, ist dabei immer konstant. Damit die Ausgangsspannungen auf ihrem Wert bleiben, muß man eine Rückmeldung darüber erhalten, was im Übertrager umgesetzt wird. Das erfolgt einerseits mit Meßwicklungen, die zusätzlich auf dem Kern des SNT-Übertragers aufgebracht sind oder durch Optokoppler, dessen Lichtsender eine Lichstärke ausgibt, die proportional zur Betriebsspannung der Hauptlast ist. Wird durch ein helles Bild die Systemspannung stärker belastet, dann sinkt sie und der Optokoppler vermittelt 'Unterspannung', worauf das Modulator-IC längere Einschaltzeiten ausgibt. Und natürlich umgekehrt, falls die Systemspannung zu hoch wird. Belastet man ein SNT nur ungenügend, dann kann die Energie nicht adäquat abgesaugt werden und die Spannungen laufen sekundärseitig hoch (wie in Deinem Fall -- Lampe ist UNBEDINGT Pflicht) und können die Elkos zur Explosion bringen, falls das SNT über keinen Fail-Safe-Mechanismus verfügt. -- Das also grob und in aller Kürze. Klar soweit?
[EDIT] Moment, jetzt versteh' ich Dich erst: Du hast also noch nix ausgelötet und einfach eingeschaltet und gemessen? Dann ist wahrscheinlich entweder die HK-Ansteuerung oder die Systemspannung bis zum H-End-Trs. unterbrochen / defekt. Auf jeden Fall deutet das von Dir beschriebene auf Unterlast hin. [/EDIT]
Wie mißt Du überhaupt die Spannungen am Trafo, wie Du es nennst? Nach den Dioden hast Du auf jeden Fall eine Gleichspannung. Ebenso auf der Primärseite, wenn Du am C/D des SNT-Trs. gegen Primärmasse mißt. Dort steht eine pulsierende Gleichsspannung, dessen Mittelwert vom Tastverhältnis abhängt. Außerdem ist die Wechselspannungsanzeige bei modernen Meßgeräten, falls nicht anderweitig verzeichnet, nur für sinussförmige Verläufe bei relativ niedrigen Frequenzen (Hier: 50Hz Netzwechsel) gültig.
> Wie schon gesagt, leuchtet die Stand By LED nicht.
Das kann mit der Fehlbelastung zu tun haben, an der Du das SNT betreibst. Schließ' mal, wie beschrieben, eine Lampe an und versuche, den Fernseher mit der FB zu steuern. Liegt der Fehler im HK-Teil, dann sollte - bis auf's Bild - alles wie gewohnt funktionieren und die Ersatzlastlampe gemächlich vor sich hinleuchten.
CU!
-Mike