Blaupunkt ACR Berlin Kassetten Laufwerk 7607 702 000 Riemen gerissen > fehlt

[chips]

sowas könnte in alten Grundig TI stehen (wie das funktioniert)

 

[tomtom69]

Hallo,
das ist eine ganz schön komplizierte Schaltung, da hat bestimmt jemand lange drüber gebrütet
Die Schaltung rund um R62-R66 stellt eine Art Mitkopplung dar, die die Motorspannung bei Last etwas erhöht und damit eine Drehzahlabsenkung unter Last kompensieren soll. Am R62/R63 fällt eine zum Motorstrom proportionale Spannung ab, d.h. die Spannung am Schleifer von R66 sinkt, wenn der Motorstrom steigt. Über R67 wird dann bei steigendem Strom der V62 und in Folge der V60 weiter aufgesteuert.
Die Schaltung um V61 ist ein temperaturabhängiger Widerstand, dessen Grundwert durch R72 eingestellt wird.
Es sollte also so sein, dass man mit R72 die Drehzahl einstellt, und mit der Einstellung von R67 den Drehzahlabfall unter Last minimiert.
Wenn du am Motor 7,2V hast, dann würde am R76 erst mal eine Spannung von 7,2V/(1+12k/2,7k)=1,32V entstehen. Diese wird aber durch die BE-Strecke vom V63 auf ~0,7V begrenzt. Da würde ich mal anfangen zu messen:
Liegt die Spannung zwischen Basis und Emitter vom V63 im Bereich 0,7V?
Wenn ja, müsste bei den Widerstandswerten der V63 so ziemlich komplett durchschalten. Das heißt, am R82 müssten knapp 14V anliegen. Tun sie das?
Mit den Ergebnissen könnten wir uns dann weiter durch die Schaltung hanteln.
Tom

 

[chips]

ohne mich gedanklich mit der Schaltung zu beschäftigen, ein anderer pragmatischer Gedanke:
was verschleissen könnte, ist entweder der C61, der Motor oder die Potis - alles andere lebt normalerweise ewig
ersetz mal den C61 - vielleicht hört das dann auf zu schwingen ?!

 

[Lennox]

Wie seit Ihr denn drauf, wie geil ist das denn!
Messungen nach Toms Vorgabe soweit durchgeführt, da hat nix gepasst bis ich auf den BC308 gestossen bin.
Der V63, er war Schuld, der war sowas von defekt, dito chipsens Kondi auch getauscht, was soll ich sagen > läuft!
Vielen Vielen Dank für die Anteilnahme und den Support, bin begeistert.
Das defekte rechte Lämpchen das bekomme ich jetzt auch noch hin, und dann ist der Oldie restauriert
Projekt abgeschlossen!

Streamable

 

[tomtom69]

Sauber hinbekommen - Glückwunsch!
Und danke für die freundliche Rückmeldung. Ist immer schön, wenn auch so alte Geräte wieder repariert werden und jemand nicht gleich aufgibt

 

[chips]

und das ganze fachlich professionell und höflich - im Gegensatz zu mc.net (ja, schon wieder...)
muss sagen, ich bleib trotzdem bei mc.net dabei - konnte da einfach und gut z.B. Lötspitzen etc verkaufen und ein paar Themen dort liegen mir...

 

[tomtom69]

Oh, ich seh da gerade zum Thema "fachlich professionell":
<Zitat von mir selber>
Die Schaltung um V61 ist ein temperaturabhängiger Widerstand,
</Zitat>
Also eigentlich ist die Schaltung wohl eher eine temperaturabängige Z-Diode und kein Widerstand. Aber dafür darf ich mich jetzt eher selber mobben, wenn es sonst keiner tut

 

[chips]

wenn du gemobbt werden willst,
DANN GEH DOCH ZU NETTO MIKROCONTROLLER.NET

 

[tomtom69]

Ach, vielleicht sind mir dann doch Typen wie Lennox lieber, die nicht jeden Begriff genau zerlegen, sondern lieber einfach mal das Messgerät in die Hand nehmem, messen, überlegen und das Problem lösen.
(Halt machen statt Fehler der anderen suchen)

 

[Lötspitze]

Hallo,
letztlich wieder ein Beitrag zum Thema "vom Messen zum Wissen".
Gratulation zur erfolgreichen Reparatur....und der dafür notwendigen Hartnäckigkeit. So soll´s sein!

 

[röhrenradiofreak]

Schließe mich an.

Nun musst Du noch die Bandgeschwindigkeit genau einstellen. Denn erstens hast Du an dem Poti gedreht, zweitens kann sie sich bei Austausch des Antriebsriemens ändern, und drittens hat sie sich nach so langer Zeit oft sowieso schon verändert.

Dafür gibt es Testcassetten mit zwei Zeitzeichen in einem definierten Abstand, zum Beispiel 5 Minuten. Eine Abweichung von 4 1/2 Sekunden entspricht dann einem Fehler der Bandgeschwindigkeit von 1,5%, das ist die maximale Abweichung, die laut HiFi-Norm DIN 45500 zulässig ist.

Wenn keine solche Testcassette vorhanden ist, kann man mit einem anderen Recorder, dessen Bandgeschwingigkeit genau stimmt, einen Sinuston konstanter Frequenz (ca. 1 kHz) aufnehmen und die Wiedergabe dann auf Schwebungsnull mit dem Originalsignal einstellen. Mit einem solchen Ton hört man auch gut, ob es Geschwindigkeitsschwankungen gibt.

Lutz

 

[chips]

Danke Leo, für den netten Brief - wäre aber nicht nötig gewesen - brauch vielleicht auch mal was von dir...
Gruß
Chips

 

[Lennox]

wäre aber nicht nötig gewesen - brauch vielleicht auch mal was von dir...

Chips, sehr wohl war das nötig gewesen, du hast mir zu Repdata Zeiten schon mal geholfen und das weiß ich sehr zu schätzen, sowas vergesse ich nicht.
Und wenn auch du mal was brauchen solltest kannst du jederzeit gerne bei mir anfragen, kein Thema!

@Lutz: Perfekte Erklärung, ich werde dann wohl die 2.Option mal angehn, danke dafür.

Und noch was: Es macht richtig Spass hier, tolle Typen, weiter so!

Gruß
Lennox